Stichtag

14. Februar 2004 - Vor 40 Jahren: In Bonn werden erstmals die "Fünf Weisen" berufen
Die Politikberater

Das waren noch Sorgen: Eine Hochkonjunktur beunruhigt Anfang der 60er Jahre die Politiker der Bundesrepublik. Wachstumsraten der Wirtschaft von über fünf Prozent und Lohnabschlüsse deutlich darüber schüren die Angst vor einer Überhitzung der Wirtschaft. Prognosen zur Entwicklung der Ökonomie sind gefragt, und deshalb wird am 14. Februar 1964 erstmals der "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" berufen. Ein halbes Jahr musste die Bundesregierung suchen, bis sie die richtige Mischung von Fachleuten beisammen hatte. Drei Professoren – Fritz W. Meyer, Herbert Giersch, Wilhelm Bauer – und zwei Praktiker – Paul Binder und Harald Koch – werden die ersten "Fünf Weisen", wie die Mitglieder des Sachverständigenrates genannt werden. Für ihren Nebenjob erhalten sie 40.000 Mark und den gesetzlichen Auftrag, einmal im Jahr ein Gutachten vorzulegen.

Stabile Preise, wenig Arbeitslose, außenwirtschaftliches Gleichgewicht und stetiges, angemessenes Wachstum – das sind die Zielvorgaben, an denen die Weisen auch heute noch die (oft triste) Realität und die (oft nicht viel bessere) Zukunft messen sollen. Der aktuelle Bericht vom November 2003 prognostiziert für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,5 bis 1,7 Prozent und 4,4 Millionen Arbeitslose. Doch wie andere Konjunkturforscher haben sich selbst die Weisen schon öfters geirrt ...

Stand: 14.02.04