Stichtag

17. Februar 1854 - Friedrich Alfred Krupp wird geboren

Schon seine Vornamen nehmen ihn in die Pflicht: Auf den Namen Friedrich Alfred wird der kleine Krupp getauft, der am 17. Februar 1854 in Essen geboren wird. Sein Großvater Friedrich gründete das berühmte Unternehmen, sein Vater Alfred machte es zu einem der größten und mächtigsten des Deutschen Reiches. Friedrich Alfred Krupp hat trotzdem einen schweren Start. Er kränkelt häufig, ist zurückhaltend, interessiert sich mehr für Kunst und Wissenschaft als für das Familienunternehmen. Als der Vater stirbt, wird Friedrich Alfred mit 34 Jahren Firmenchef – durchaus mit Erfolg: In 15 Jahren erweitert er das Stahl-Unternehmen um Werften und Hüttenanlagen und verdoppelt die Belegschaft.

Als Kanonenproduzent, Freund und Förderer der kaiserlichen Flottenpläne und erklärter Deutschnationaler gerät F. A. Krupp aber ins Visier vor allem der Linken. Für sie ist der Krupp-Chef mit den weichen Gesichtszügen der Inbegriff des verhassten Kapitalisten und Ausbeuters. Vor allem der "Vorwärts" schießt sich auf ihn ein. Immer öfter zieht sich Krupp auf die italienische Insel Capri zurück, um sein Asthma- und Herzleiden zu lindern, aber wohl auch, um den deutschen Zeitungen zu entfliehen. Doch die holen ihn auch dort ein: Mehrere Blätter streuen das Gerücht, der Firmenchef sei homosexuell und feiere auf Capri Orgien. Krupp reagiert mit einer Strafanzeige und will in einer Audienz bei Kaiser Wilhelm II den Gerüchten entgegen treten. Doch dazu kommt es nicht mehr. Am 22. November 1902 stirbt der 48-Jährige in seinem Wohnhaus, der Essener Villa Hügel. Der Kaiser, stets freundschaftlich mit Krupp verbunden, bezichtigt in seiner Grabrede die Sozialdemokraten des intellektuellen Mordes an Krupp.

Stand: 17.02.04