Stichtag

26. Januar 2004 - Vor fünf Jahren stirbt August Everding
Tod eines "Titanen"

"Barock" nennen manche August Everding. Vielleicht, weil sie damit die Verschmelzung verschiedener Kunstformen zu einem Gesamtkunstwerk verbinden. Die vielen Ämter und Aktivitäten des August Everding muten wie ein Gesamtkunstwerk an. Ob im Theater, in der Oper, in der Kulturpolitik - der umtriebige Everding - Spitznamen "Everyding" - ist überall präsent, für manche gar ein "Titan" der Kultur. "Wenn Everding auf einem Foto nicht zu sehen ist, kann er nur der Fotograf gewesen sein", spöttelt der Theaterbesessene über sich selbst.

Schon im Alter von 34 Jahren wird Everding Intendant der Münchner Kammerspiele. Er inszeniert Opern an der New Yorker "Met", wird Intendant an der Hamburgischen Staatsoper und danach Chef des Münchner Nationaltheaters. Er initiiert den Wiederaufbau des Münchner Prinzregententheaters und sammelt dafür Millionen. Er wird "Generalintendant der Bayerischen Staatstheater" und später "Bayerischer Staatsintendant". Am 26. Januar 1999 stirbt Everding in München. Der Münchner Kardinal zelebriert das Requiem, Bayern ehrt den "Theaterweltenlenker" ("Frankfurter Allgemeine Zeitung") mit einem Staatsakt. Um den so bayerisch-barock wirkenden Everding trauert man aber auch weiter nördlich - vor allem in Bottrop: Denn hier wurde der Wahlbayer Everding geboren, und hier erhielt er 1989 die Ehrenbürgerschaft.

Stand: 26.01.04