Stichtag

17. Februar 2008 - Vor 50 Jahren: Papst Pius XII. ernennt eine Schutzheilige des Fernsehens

"Das Fernsehen übt auf die Seelen innerhalb der häuslichen Gemeinschaft eine einzigartige Anziehung aus". Diese Beobachtung macht Papst Pius XII. schon 1958, als das Medium noch recht jung ist. Die neue Technik fasziniert offensichtlich auch den Papst. Und damit es nicht aus dem Ruder läuft, erhält das Massenmedium eine eigene Schutzheilige: Am 17. Februar 1958 ernennt Papst Pius in einem offiziellen Schreiben dazu die heilige Clara von Assisi. "Möge Clara das Fernsehen so anleiten, dass es Wahrheit und Tugend ausstrahlt, worauf unsere gesellschaftliche Ordnung beruht", schreibt der Papst.

Clara ist die Tochter einer adeligen Familie in Assisi, geboren 1193. Als sie dem Bettelmönch Franz begegnet, flieht sie wie er aus der Familie und gründet eine Schwesterngemeinschaft, die wie die Brüder des Franziskus in strenger Armut leben sollen. Aber was hat das mit dem Fernsehen zu tun? Clara hat häufig Visionen - eine Art übernatürliches Vorbild der Television? Pius XII. denkt vor allem an eine Überlieferung: Mitschwestern berichten, Clara habe Weihnachten 1252, ein halbes Jahr vor ihrem Tod, schwer krank im Bett gelegen, traurig, dass sie die Weihnachtsfeier nicht miterleben konnte. Allein im Schlafsaal habe sie plötzlich die Mönche in der Kirche St. Francesco, zwei Kilometer entfernt singen hören und sogar die Krippe dort gesehen. Später erzählte sie den Schwestern, sie habe dann die ganze Feier miterlebt.

Solche Gottesdienst-Übertragung soll das neue Medium nun auch weniger heiligen Kranken möglich machen, hofft der Papst.

Stand: 17.02.08