Stichtag

19. Januar 2010 - Vor 185 Jahren: US-Patent auf die Konservendose erteilt

Napoleon Bonaparte sorgt sich um die Gesundheit seiner Truppe. Wegen schlechter Ernährung sterben mehr seiner Soldaten als durch Feindeinwirkung. Ende des 18. Jahrhunderts verspricht er jenem Tüftler einen Geldpreis, dem es gelingt, Fleisch, Obst und Gemüse haltbarer zu machen.

Der Sieger des Wettbewerbs heißt Nicolas Appert. Der Koch aus der Champagne entdeckt, dass Lebensmittel durch Erhitzen sterilisiert und durch Luftabschluss konserviert werden können. Appert nutzt hierzu Champagnerflaschen - auch wenn sie recht unhandlich und leicht zerbrechlich sind. Zwar experimentiert der Koch auch mit Konservendosen. Aber die Metallherstellung ist in Frankreich noch nicht ausgereift genug für einen Durchbruch.Anders sieht das in England aus. 1810 wird die Nahrungsblechkiste von Peter Durand auf der Insel zum Patent angemeldet. Genutzt wird sie vor allem zur Versorgung der Royal Navy. Thomas Kensett und Ezra Daggett aus den USA lassen sich ihre Konservendose am 19. Januar 1825 patentieren. Es ist der Beginn einer internationalen Erfolgsgeschichte – beflügelt noch durch den Umstand, dass Hungrige dem Blechkasten nach Erfindung des Dosenöffners 1855 nicht mehr mit Hammer und Meißel zu Leibe rücken müssen.

Bereits um 1900 werden allein in den USA über 700 Millionen Konservendosen hergestellt. Neben zivilen Zwecken dienen sie auch weiterhin dem Militär. Der britische Schriftsteller George Orwell notiert später, dass ohne ihren Einsatz der erste Weltkrieg wohl nicht hätte stattfinden können. Heute hat sich die Konservendosenindustrie den Bedürfnissen neuer Zielgruppen angepasst: durch kleinere Varianten für Singles etwa oder durch die so genannte Hotcan – ein per Laschenzug sich selbst erhitzendes Exemplar für Camper.

Stand: 19.01.10