Stichtag

22. Juni 2004 - Vor 60 Jahren: Beginn der russischen Sommeroffensive

Genau drei Jahre nach dem Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion startet die Rote Armee zum entscheidenden Gegenschlag. Am 22. Juni 1944 beginnt die Sommeroffensive der Sowjet-Streitmacht. Schon Tage vorher hatten Partisanen hinter den deutschen Linien Schienen und Straßen attackiert und so den Nachschub der deutschen Armee behindert. Die Operation heißt "Bagration", benannt nach einem russischen General, der gegen Napoleon kämpfte. Angriffsziel ist die Mitte der Front, die sich über 2.000 Kilometer vom finnischen Meerbusen bis zum schwarzen Meer erstreckt. Fast zwei Millionen Soldaten, mehr als 5.000 Panzer und über 5.000 Flugzeuge schickt Stalin in den Kampf gegen die geschwächte deutsche Heeresgruppe Mitte. Die zählt noch 700.000 Soldaten. Dennoch befiehlt Hitler, die besetzten weißrussischen Städte wie Witebsk, Mogilew oder Bobruisk unbedingt zu halten. Doch der Marsch der Roten Armee nach Westen ist nicht mehr zu stoppen. Gut zwei Wochen nach Beginn der sowjetischen Offensive sind 28 Divisionen der Wehrmacht aufgerieben, 350.000 deutsche Soldaten sind gefallen, vermisst oder gefangen – mehr als in der Schlacht um Stalingrad.

Bald schon steht die Rote Armee in Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Von Osten wie von Westen, wo die Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie Fuß fassen konnten, marschiert die Allianz gegen Hitlerdeutschland auf die Grenzen des Reiches zu. Amerikanische und sowjetische Soldaten treffen sich schließlich auf deutschem Boden, an der Elbe. Am 8. Mai 1945 kapituliert Deutschland – bedingungslos.Stand: 22.06.04