Stichtag

21. Mai 1527: Philipp II. von Spanien in Valladolid geboren

Sein Vater Karl V. ist am Kampf gegen die Reformation gescheitert und zieht sich von Kaiser- und Königtum zurück. So erbt sein Sohn Philipp das Reich, in dem die Sonne nicht untergeht: 1556 wird er König von Spanien, 1580 auch von Portugal. Seine Besitzungen reichen von den Philippinen, die nach ihm benannt sein, über Südamerika bis nach Sizilien, Neapel, Mailand und den Niederlanden. Aber die Europäer fürchten die Vorherrschaft der Habsburger: Deshalb wählen ihn die deutschen Kurfürsten nicht mehr wie noch den Vater zum Kaiser. Mit Frankreich führt er zwei ergebnislose Kriege.

Philipp II., am 21. Mai 1527 am Königssitz Valladolid geboren, ist von Kind an fromm. Sein Lebensziel ist der Sieg des Katholizismus über die Reformation und die Muslime. Deshalb verfolgt er vermeintliche Ketzer im eigenen Land rücksichtslos durch die Inquisition. In den Niederlanden lässt er die aufständischen Calvinisten durch den Herzog von Alba blutig unterdrücken. 1.100 Protestanten werden auf seinen Befehl hingerichtet, 900 enteignet. Das facht die Unabhängigkeitsbewegung um Wilhelm von Oranien nur noch weiter an. Bald unterstützt sie auch England.

Das Fiasko der Armada

1554 ist Philipp durch die Heirat mit Maria I. kurzzeitig König von England geworden. Aber Maria stirbt und die Nachfolgerin Elisabeth I. führt das Inselreich zum Protestantismus zurück. Ihre Freibeuter auf den Weltmeeren, darunter der Weltumsegler Francis Drake, setzt sie auf spanische Schiffe an. 1587 schickt Philipp seine Armada in den Ärmelkanal. Die Flotte hat 20 Jahre zuvor bei Lepanto die Türken vernichtend geschlagen. Jetzt sollen 150 Schiffe mit 30.000 Mann Besatzung England seine Grenzen aufzeigen. Aber das Unternehmen scheitert: Die wendigeren englischen Schiffe und ein Sturm besiegen die Spanier. Kaum die Hälfte von Philipps Schiffen kehrt zurück.

Philipp regiert sein Land wie ein königlicher Bürokrat. Er verlegt die Hauptstadt nach Madrid, baut hier den riesigen Escorial, Kloster und Palast zugleich. Tag für Tag studiert er hier die Akten aus seinem Weltreich. Er unterdrückt jede religiöse Freiheit, fördert aber zugleich Literatur und Kunst. In seinen letzten Jahren lebt er allein mit seinen Höflingen. Seine vierte Frau hat er überlebt, ebenso wie drei seiner Kinder. Gichtkrank ist Philipp drei Jahre ans Bett gefesselt, bevor er am 13. September 1589 stirbt.

Stand: 21.05.07