Stichtag

12. September 2007 - Vor 55 Jahren: Fernsehsender Langenberg wird eingeweiht

Die roten, weißen, blauen und schwarzen Bänder des Richtkranzes wehen auf einer Höhe von genau 209 Metern und 29 Zentimetern: Am 12. September feiert der Fernseh-Sendemast des Senders Langenberg Richtfest. Der neue Fernsehsender steht direkt neben dem Mast des bereits bestehenden Hörfunksenders. Beides gehört dem Nordwestdeutschen Rundfunk ( NWDR), aus dem sich später NDR und WDR entwickeln.

Der erste Betriebsleiter der Langenberger Anlagen, Arthur Wurbs, erinnert sich an die Standortsuche: Während eines Treffens in Düsseldorf entdecken Post- und Regierungsvertreter  auf einer Relief-Landkarte Nordrhein-Westfalens, dass der Langenberger Hordtberg zwischen Wuppertal und Essen weit und breit die höchst Erhebung ist. Von da aus lässt sich sowohl das Ruhrgebiet als auch Düsseldorf und Köln versorgen. Allein der Langenberger Fernsehsender kann theoretisch zehn Millionen Menschen in NRW erreichen. Fünf Jahre später wird 1957 bereits der Millionste Fernsehzuschauer gezählt. Inzwischen haben sich die bestehenden Rundfunkanstalten zur ARD zusammen geschlossen. 1963 geht das ZDF auf Sendung.

Lange Zeit gibt es nur einen Verbreitungsweg für das Fernsehen: Übers Land verteilte Sendemasten strahlen auf analogem Weg Funkwellen hoher Frequenz aus, Antennen verteilen das Signal auf die Fernsehgeräte. 1984 startet das Kabelfernsehen - und mit ihm die Privatsender. Drei Jahre später kommt mit Astra der erste Satellit dazu, seit 1996 gibt es digitale Angebote. Über Kabel und Satellit sind mittlerweile hunderte Programme zu empfangen, dazu kommen ungezählte im Internet. "Heute spielt der Antennenempfang eine relativ untergeordnete Rolle, während Kabel und Satellit im Fokus stehen", sagt Rainer Hesels, technischer Stratege des WDR-Fernsehens. Dennoch brauche es für die TV-Verbreitung auch in Zukunft Antennenmasten, um DVB-T zu bedienen. Der Sender Langenberg bleibt also erhalten - trotz der rasanten technischen Entwicklung.

Stand: 12.09.07