Stichtag

28. April 2006 - Vor 50 Jahren: Erste ARD-Fernsehlotterie

Der Slogan "Ein Platz an der Sonne" entsteht schon 1948. Während der Berlin-Blockade versorgen Flugzeuge die Stadt mit Lebensmitteln. Auf ihrem Rückflügen nehmen die "Rosinenbomber" Berliner Kinder mit, um ihnen einen Ferienaufenthalt auf dem Land, im sonst unerreichbaren Westdeutschland zu ermöglichen. Das "Berliner Hilfswerk" führt die Idee nach der Blockade weiter: Bedürftige Kinder aus Berlin sollen die Stadtinsel für einige Wochen verlassen können. Weil das Geld knapp ist, wendet sich das Hilfswerk an den Nordwestdeutschen Rundfunk und bittet um Unterstützung.Am 28. April 1956 heißt es erstmals: "Mit fünf Mark sind sie dabei." Die Redaktion der weltweit ersten Fernsehlotterie arbeitet in einem mobilen Büro: Der Zirkus Hagenbeck hat ihr einen Wagen auf dem Hamburger Heiliggeistfeld aufgebaut. Schon die erste Ziehung bringt fast zwei Millionen Mark ein. Gewinnen kann man Sachpreise wie 100 Pfund Kaffee oder 100 Zentner Kohlen.

1960 gründen Berliner Hilfswerk und NDR die "Fernsehlotterie GmbH". Schon bald gibt es Autos, Reisen und Einfamilienhäuser zu gewinnen. Die Einnahmen steigen und die ARD-Lotterie unterstützt nicht mehr nur Berliner Kinder, sondern Kinder- und Altenprojekte in ganz Deutschland: Heime, Hospize, Mutter-Kind-Kuren. In 50 Jahren werden mehr als eine Milliarde Euro eingespielt und über 4.000 Projekte unterstützt. Bis 1988 singt jedes Jahr ein bekannter Künstler ein neues Mottolied. Besonders erfolgreich ist 1971 Udo Jürgens mit "Zeig mir den Platz an der Sonne." Im Jubiläumsjahr 2006 kehrt die Lotterie jetzt noch einmal zu ihrem Ursprung zurück und ermöglicht 50 bedürftigen Berliner Kindern einen Urlaub in Deutschland.

Stand: 28.04.06