Stichtag

14. Oktober 2005 - Vor 55 Jahren: Neugründung des Deutschen Keglerbundes

Kegelbrüder und –schwestern gab es offenbar zu allen Zeiten. Schon die Germanen wetteiferten vor 3.000 Jahren beim "Stein-Ziel-Werfen" auf drei, sieben oder neun Kegelknochen. Auch bei Ausgrabungen im altägyptischen Luxor wurden in einem Kindergrab Teile eines Kegelspiels gefunden. In Deutschland taucht der gesellige Zeitvertreib erstmals in einer Rothenburger Chronik aus dem Jahr 1157 auf. Im gesamten Mittelalter, das belegen die Quellen, wird jedoch nicht aus sportlichen Gründen gekegelt, sondern ausschließlich um Geld oder Sachwerte gespielt. Doch obwohl Obrigkeiten und Kirche teils mit drakonischen Strafen gegen das Laster vorgehen, fehlt das Kegelspiel auf keinem Jahrmarkt und keiner Hochzeit.Im Lauf der Zeit finden dann sogar Adlige und Mönche Gefallen am "bossen", wie das Kegeln damals hieß. In vielen Klöstern verkörpert der Kegel das Böse und liefert so einen guten Grund, sich beim "Heidenwerfen" die Zeit zu vertreiben. Bis ins 18. Jahrhundert wird überall nur im Freien gekegelt, feste Regeln kennt man nicht. 1786 notiert ein Berliner Arzt erstmals "13 Regeln für das Kegelspiel", die teilweise heute noch gültig sind. 50 Jahre später verbietet ein Staatsgerichtshof in Connecticut/USA das Spielen auf neun Kegel. Mit Einführung eines zehnten Kegels wird das Verdikt schlicht umgegangen: das Bowling ist geboren.

1884 erfolgt in Krefeld der erste überregionale Zusammenschluss von Kegelclubs mit der Gründung des Keglerverbandes von Rhein und Ruhr. Er wird 1889 in "Deutscher Keglerbund" (DKB) umbenannt und nach Ende des Zweiten Weltkriegs zwangsweise aufgelöst. In Bielefeld kommt es am 14. Oktober 1950 zur Neugründung des DKB. Straff organisiert und geregelt entwickelt sich das Freizeitvergnügen schnell zum Leistungssport. 1950 findet dann in Essen die erste Weltmeisterschaft im Sportkegeln statt.


Stand: 14.10.05