Stichtag

05. Oktober 2005 - Vor 125 Jahren: Jacques Offenbach stirbt in Paris

Die Familie stammt aus Offenbach und hat von der Stadt ihren Namen. Der Vater ist Kantor in der jüdischen Gemeinde von Köln und Cellist. Seinen Sohn, am 20. Juni 1819 geboren, nennt er Jakob. Die Kölner rufen ihn "Köbes". Mit 14 Jahren geht der Junge nach Paris, wird Jacques, der Musiker. Von seinem Vater hat er das Cellospiel gelernt. Er spielt als virtuoser Solist und in Theaterorchestern. Schließlich wird er sogar Kapellmeister. Er komponiert Tänze im Akkord – aber seine Leidenschaft, die komischen Singspiele, will kein Theater annehmen.Schließlich gründet Offenbach sein eigenes Theater, das "Bouffes parisiens". Hier führt er seine satirischen Operetten auf. In ihnen verkleidet sich die adlige und bürgerliche Gesellschaft in die Götter Griechenlands oder die Könige und Helden der Sagen. Bei Offenbach werden aus den Göttern und Helden Schwachköpfe, Großmäuler, Neureiche und gehörnte Ehemänner. Sein satirisches Musiktheater wird ein Welterfolg. Er tritt auf den Pariser Weltausstellungen von 1855 und 1867 auf und unternimmt 1876 eine Amerika-Tournee. Trotz allem Erfolg geht sein Theater pleite, denn Offenbach kann nicht wirtschaften.

Am Ende hat der rastlose Arbeiter 102 Bühnenstücke geschrieben, darunter 20 große Operetten und Opern. Dabei ist Offenbach schon als junger Mann an Rheuma erkrankt und kann kaum allein laufen. In sein Theater muss er häufig getragen werden. Als er am 5. Oktober 1880 stirbt, hinterlässt er die Partitur einer dunklen tragischen Oper: "Hoffmanns Erzählungen" wird erst nach dem Tod des 61-Jährigen aufgeführt.


Stand: 05.10.05