Mount Everest

4. Juli 1790 - Sir George Everest wird geboren

Stand: 04.07.2020, 00:00 Uhr

Der höchste Berg der Welt ist nach einem Mann benannt, der den Mount Everest nie gesehen hat: Sir George Everest. Der hat mit Bergen zu Lebzeiten wenig im Sinn.

Denn sie sind für den Landvermesser Everest eher störende Hindernisse. Er will schlicht das Werk seines Vorgängers William Lambton vollenden: die Vermessung des 78. Längengrads von der Südspitze Indiens bis zum Fuß des Himalayas.

Sir George Everest, Vermessungsingenieur (Geburtstag 04.07.1790)

WDR 2 Stichtag 04.07.2020 04:16 Min. Verfügbar bis 02.07.2030 WDR 2


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Tödliche Expedition

Geboren wird George Everest am 4. Juli 1790 in Wales. Dort besitzt die Familie Ländereien. Eigentlich lebt sie indes in London, wo der Vater Anwalt ist. Ihr Wohnsitz liegt in der Nähe der königlichen Sternwarte im Stadtteil Greenwich, durch die der Null-Meridian - der wichtigste Längengrad - verläuft.

Als junger Offizier und Geodät wird Everest Assistent von Lambton, der die "Große Trigonometrische Vermessung" der britischen Kolonie Indien leitet. Im Juli 1819 bricht Everest von Hyderabad zu seiner ersten Mission auf. Monatelang quält sich der Vermessungstrupp zu Fuß durch den Urwald. Das Unternehmen endet in einer Katastrophe. Von den 150 Männern sterben 15 an Malaria.

Ehrgeizig, rechthaberisch und aufbrausend

Auch Everest leidet an Malaria und muss seine Arbeit in den folgenden Jahren immer wieder unterbrechen. Trotzdem vermisst er den Subkontinent auf einer Strecke von 2.500 Kilometern. Everest gilt als ehrgeizig, rechthaberisch und aufbrausend.

Nach 25 Jahren in Indien kehrt Everest gesundheitlich schwer angeschlagen nach London zurück. Sein Nachfolger wird der langjährige Mitarbeiter Andrew Scott Waugh. Everest heiratet in England mit 55 Jahren und wird Vater von sechs Kindern. 1861 schlägt ihn Queen Viktoria für seine Verdienste zum Ritter.

Nachfolger entdeckt höchsten Berg

Inzwischen haben sich die Landvermessungsexpeditionen in Indien bis hoch in den Himalaya vorgearbeitet. Bis auf etwa 100 Meilen nähern sie sich dem sogenannten Dach der Welt. Waugh wertet die Daten aus und kommt zu dem Ergebnis, den wohl höchsten Gipfel der Erde entdeckt zu haben. Waugh will den Berg nach seinem verehrten Vorgänger benennen.

Doch der Vorschlag gefällt Everest nicht. Er findet, die Berge dort sollten einheimische Namen tragen. Aber Waugh setzt sich durch: 1865 trägt die "Royal Geographical Society" offiziell den Namen Mount Everest in ihre Karten ein. Der Namensgeber wider Willen stirbt im Jahr darauf, am 1. Dezember 1866 in Greenwich.

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