Rick Wright,  Pink Floyd

15. September 2008 - Rick Wright stirbt in London

Stand: 15.09.2018, 00:00 Uhr

Seine Klänge auf der Hammond-Orgel und dem Mini-Moog-Synthesizer haben eine eigene Handschrift: Keyboarder Rick Wright sorgt für den speziellen Sound der britischen Band Pink Floyd. "Darin ist er einzigartig", sagt Gitarrist David Gilmore. "Er hat das gewisse Etwas, das große Musiker haben."

In "Us and them", einem Stück auf der LP "The Dark Side of the Moon" (1973), singt Wright sogar, im Refrain mit Gilmore. Dennoch wird der zurückhaltende Keyboarder leicht übersehen. Bassist Roger Waters und Gilmore dominieren die Außenwirkung der Band.

Rick Wright, Keyboarder von Pink Floyd (Todestag 15.09.2008)

WDR 2 Stichtag 15.09.2018 04:16 Min. Verfügbar bis 12.09.2028 WDR 2


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Ausgedehnte Improvisationen

Der 1943 geborene Wright gehört 1965 zu den Gründungsmitgliedern von Pink Floyd. Während seines Architekturstudiums in London lernt er die anderen Musiker kennen: Schlagzeuger Nick Mason und Bassist Waters. Zu Beginn gehört auch der Sänger und Gitarrist Syd Barrett dazu, bis er durch Gilmore ersetzt wird.

Schon als Pink Floyd noch in Schulen und bei privaten Partys auftritt, schwelgen die Musiker in ausgedehnten Improvisationen. Das sei beim Publikum gut angekommen, wundert sich Wright später. Der Band sei klar geworden, dass sie etwas Besonderes mache.

Inspiration von den Beatles

Als Pink Floyd ihr erstes Album "The Piper at the Gates of Dawn" (1967) in den Abbey-Road-Studios aufnehmen, arbeiten die Beatles gerade an ihrem Konzeptalbum "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band".

Damals sei er noch ein Snob gewesen, der nur Jazz hörte, sagt Wright später, "ein Jazzo". Popmusik habe er bedeutungslos gefunden. "Erst 'Sgt. Pepper' machte mir klar, was Leute wie wir machen können."

Bruch mit Waters

Pink Floyd ist international erfolgreich. Platten wie "The Dark Side of the Moon", "Wish you were here" (1975) und "The Wall" (1979) zählen zu den bestverkauften Alben aller Zeiten. Wright trägt mit seinen jazz-geprägten Akkorden wesentlich dazu bei.

Ende der 1970er-Jahre hat Wright mit persönlichen Problemen zu kämpfen, in seiner Ehe kriselt es und auch mit dem Komponieren klappt es nicht. Bei der Arbeit am Album "The Wall" kommt es zum Bruch zwischen Waters und Wright. Waters drängt ihn aus der Band.

Griechenland und Soloplatten

Viele Jahre lang kommen Pink Floyd nicht mehr zusammen. Wright zieht sich auf eine griechische Insel zurück und veröffentlicht mehrere Soloplatten. Erst im Juli 2005 treten die vier Musiker beim "Live 8"-Konzert wieder gemeinsam auf die Bühne.

Wrights letztes Solo-Album wird nicht mehr fertig. Er stirbt am 15. September 2008 mit 65 Jahren in London an Krebs.

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