Torwart Oliver Kahn winkt zum Abschied.

2. September 2008 - Abschiedsspiel von Oliver Kahn

Stand: 02.09.2018, 00:00 Uhr

86 Länderspiele und 557 Bundesligaspiele - nach mehr als zwei Jahrzehnten Profi-Fußball beendet Torhüter Oliver Kahn seine Karriere. Am 2. September 2008 findet in München sein Abschiedsspiel mit dem FC Bayern gegen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft statt.

Kahn wird am 15. Juni 1969 in Karlsruhe geboren und beginnt 1976 in der F-Jugend des Karlsruher SC mit dem Fußball. Schon mit 15 Jahren steht für ihn fest, dass er Profi werden will. Selbst im Training habe sich Kahn maßlos geärgert, wenn er ein Gegentor bekam, erinnert sich sein Teamkollege Martin Schüle.

Abschiedsspiel von Torhüter Oliver Kahn (am 02.09.2008)

WDR 2 Stichtag 02.09.2018 04:13 Min. Verfügbar bis 30.08.2028 WDR 2


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"Niemals aufgeben!"

Kahns Motto lautet von Anfang an: "Niemals aufgeben - immer weiter!" Mit 18 Jahren feiert er sein Bundesliga-Debüt. Drei Jahre später macht ihn Trainer Winnie Schäfer zum Stammtorhüter des Karsruher SC.

1994 wechselt Kahn zum FC Bayern München unter Trainer Giovanni Trapattoni. Im Jahr darauf folgt sein erstes Länderspiel. Mit Bayern wird Kahn mehrfach Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger, er gewinnt den UEFA-Cup und 2001 den Champions-League-Pokal.

Ausraster auf dem Platz

"Es ist diese Besessenheit, dieser Wille von Olli, der die ganze Mannschaft angetrieben hat", sagt Bayern-Boss Karl-Heinz Rumenigge. Kahn drückt es profaner aus: "Eier! Wir brauchen Eier!"

Ausraster prägen sein Image als wildes Alphatier. Er beißt auf dem Platz Heiko Herrlich fast in den Hals, schüttelt seinen Mitspieler Andreas Herzog, springt mit gestrecktem Bein gegen Stéphane Chapuisat und verpasst Miroslav Klose einen Nasenstüber.

Verpatzter WM-Titel

"Ich denke, Fußball ist ein Männersport und solche Dinge gehören einfach dazu", meint Kahn. Die einen finden den "Titan" cool, die anderen affig - und bewerfen ihn mit Bananen.

Bei der WM 2002 führt Kapitän Kahn die deutsche Mannschaft mit Glanzparaden ins Finale. Aber ausgerechnet dort patzt er: "Ein einziger Fehler in einer Sekunde reichte und der Weltmeister-Titel war damals weg."

Experte beim ZDF

Die WM 2006 in der Bundesrepublik erlebt Kahn als Ersatztorwart. Doch er zeigt Größe. Er unterstützt Jens Lehmann, die neue Nummer eins im deutschen Tor, mental.

Im Spiel um Platz drei steht Kahn selbst noch mal - zum letzten Mal - im Tor der Nationalmannschaft. 2008 hört er als Fußballer endgültig auf. Danach schließt er ein Betriebswirtschaftsstudium ab, wird Unternehmer und Fußball-Experte beim ZDF.

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