Rundes Bildnis Ferdinand Magellans auf zeitgen. Karte der Philippinen

16. März 1521 - Magellan landet als erster Europäer auf den Philippinen

Stand: 16.03.2021, 00:00 Uhr

Viele Jahre schon dient Fernão de Magalhães, zu deutsch: Ferdinand Magellan, für kargen Sold unter portugiesischer Flagge. Im Indischen Ozean kämpft der Seefahrer dafür, seiner Krone den Handelsweg nach Osten zu den Gewürzinseln zu sichern. Deren Schätze bringen Portugal exorbitante Gewinne ein.

Spanischen Schiffen ist der Seeweg nach Osten verboten. Um Ruhm und Reichtum zu erlangen, unterbreitet Magellan deshalb 1518 Spaniens König Karl I. einen kühnen Plan: Er will nach Westen über den Atlantik segeln, um jenseits des neu entdeckten Amerika eine Route zu den Gewürzinseln zu erkunden.

Magellan entdeckt die Philippinen (am 16.03.1521)

WDR 2 Stichtag 16.03.2021 04:16 Min. Verfügbar bis 14.03.2031 WDR 2


Download

Überquerung des Pazifik

Karl I. stattet Magellan mit fünf Schiffen und 240 Mann aus, um "Inseln und Festländer, reiche Gewürzvorkommen und andere Dinge zu entdecken". Im September 1519 sticht Magellan in See. Mehr als ein Jahr lang sucht er an Südamerikas Küste nach einer Passage, von deren angeblicher Existenz ihm Seefahrer berichtet hatten.

Als er die später nach ihm benannte Magellanstraße findet, hat er bereits zwei Schiffe durch Meuterei und Desertion verloren. Ende November 1520 erreicht Magellan den Ozean, den er Pazifik tauft und von dessen Größe er keine Ahnung hat. Etliche seiner Männer kommen bei der Überquerung ums Leben.

Magellan steuert eigenen Kurs

Weltkarte der Route von Ferdinand Magellan c1480-1521, als er die erste Weltumrundung leitete

Weltkarte mit der Route Ferdinand Magellans

Erst nach über drei Monaten kommt Land in Sicht. Doch es sind nicht die Gewürzinseln, sondern die Philippinen, die Magellan am 16. März 1521 als erster Europäer betritt. Nicht durch Zufall, glaubt der Historiker und Magellan-Biograf Christian Jostmann: "Man muss davon ausgehen, dass er den Kurs bewusst gewählt hat."

Denn dass es die Philippinen gibt und dort Vieles zu holen ist, weiß man in Europa bereits. "Und in Magellans Vertrag mit der spanischen Krone steht", begründet Jostmann seine These, "dass er von allen Inseln, die er entdeckt, zwei aussuchen und für sich selbst beanspruchen kann."

Tod auf den Philippinen

Die meisten Fürsten der philippinischen Inseln aber wehren sich gegen eine gewaltsame Unterwerfung und Missionierung. Am 27. April wird Ferdinand Magellan bei einem Angriff auf die Insel Mactan durch einen vergifteten Pfeil und Lanzenstiche getötet. Die Welt umrundet – wie später oft kolportiert – hat Magellan also nicht.

Zwei Schiffe erreichen das eigentliche Ziel: die Gewürzinseln der Molukken. Eines scheitert beim Versuch, die Rückreise über den Pazifik zu wagen. So kehrt nur die "Victoria" über den Indischen Ozean heim. Am 6. September 1522 kommen 18 der ursprünglich 240 Seeleute wieder in Spanien an. Sie sind die ersten, die die Erde umrundet und damit ihre Kugelgestalt bewiesen haben.

Programmtipps:

Auf WDR 2 können Sie den Stichtag immer gegen 9.40 Uhr hören. Wiederholung: von Montag bis Samstag um 18.40 Uhr. Der Stichtag ist nach der Ausstrahlung als Podcast abrufbar.

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 16. März 2021 ebenfalls an Magellans Landung auf den Philippinen. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

Stichtag am 17.03.2021: Vor 1.560 Jahren: Tod des Missionars Patrick von Irland