Der Coupe Jules Rimet und der FIFA World Cup

24. Oktober 1873 - Geburtstag von Jules Rimet

Stand: 24.10.2018, 00:00 Uhr

1954 wird Deutschland Fußball-Weltmeister. Den nach ihm benannten Pokal überreicht Jules Rimet. Im gleichen Jahr hält Rimet in Bern seine Abschiedsrede als Fifa-Präsident. 33 Jahre hat er der "Fédération Internationale de Football Association" vorgestanden. Am Ende seiner Rede folgen minutenlange Standing Ovations.

Die Fifa weiß, was sie an ihrem Präsidenten gehabt hat. Denn der kluge Stratege und diplomatische Lenker gilt nicht nur als "Vater der Fußballweltmeisterschaften". Er erhöht die Anzahl der Mitgliedsverbände während seiner Amtszeit auf das Vierfache.

Jules Rimet, FIFA-Präsident (Geburtstag 24.10.1873)

WDR 2 Stichtag 24.10.2018 04:13 Min. Verfügbar bis 21.10.2028 WDR 2


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Rimet bleibt am Ball

Geboren wird Rimet am 24. Oktober (nach anderen Angaben am 14. Oktober) 1873 in Theuley im Nordosten Frankreichs. Mit elf Jahren übersiedelt er mit seiner Familie nach Paris, wo er nach dem Schulabschluss dank eines Stipendiums Jura studieren kann.

1897 gründet er mit Freunden den katholischen Fußballclub Red Stars Paris, der sich der Arbeiterklasse zuwendet. Als Klubpräsident beweist er jenes Organisationstalent, das ihn 1919 zum Präsidenten des französischen Fußballverbandes macht.

Durch seine Tätigkeit bekommt Rimet Kontakt zur 1904 in Paris gegründeten Fifa, deren völkerverbindendes Ideal seinen Ansichten entspricht. 1921 wird er Präsident des Weltfußballverbandes.

In der Folge gilt sein ganzes Bestreben der Ausrichtung einer Fußball-WM – auch gegen den erklärten Widerstand anderer Funktionäre. Immerhin gibt es ja schon die Olympischen Spiele. Rimet aber will einen internationalen Schlagabtausch für Profi-Spieler. Entsprechend hartnäckig bleibt er am Ball.

Vermutlich eingeschmolzen

1928 gewinnt die Fußball-Nationalmannschaft von Uruguay bei den olympischen Sommerspielen in den Niederlanden die Goldmedaille. Die Fifa beschließt daraufhin, zwei Jahre später eine Fußball-WM in dem lateinamerikanischen Land auszurichten.

Zwei Monate vor Beginn hat sich noch kein einziges europäisches Land angemeldet, Uruguay droht damit, die Veranstaltung platzen zu lassen. Es spricht für Rimets Verhandlungsgeschick, dass es ihm in letzter Minute gelingt, vier europäische Länder vom Nutzen einer Teilnahme zu überzeugen. Weltmeister wird der Gastgeber, der Rest ist Geschichte.

1956 wird Rimet für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Im selben Jahr stirbt er im Alter von 82 Jahren in Paris. 1983 wird der nach ihm benannte WM-Pokal in Brasilien gestohlen und vermutlich eingeschmolzen.

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