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14. Oktober 1948 - Das Hamburger Abendblatt erscheint erstmals

Stand: 14.10.2018, 00:00 Uhr

Eine Tageszeitung mit unabhängigem, überparteilichem Charakter – die fehlt nach dem Krieg in der Hansestadt. Das erkennt der junge Verleger Axel Springer und wird 1948 aktiv. Am 14. Oktober 1948 erscheint die erste Ausgabe des Hamburger Abendblatts, acht Seiten, zwanzig Pfennig. "Wir versuchen eine Zeitung zu machen, die knapp und kurz formuliert. Eine Zeitung, die vielleicht auch besonders die Frau interessieren wird", sagt Axel Springer damals.

Hamburger Abendblatt erscheint (am 14.10.1948)

WDR 2 Stichtag 14.10.2018 04:08 Min. Verfügbar bis 11.10.2028 WDR 2


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Hamburg findet schon auf der Titelseite statt

Springer stellt nicht die Politik in den Mittelpunkt der Berichterstattung, sondern den Menschen. "Seid nett zueinander", lautet sein Appell an die Leserschaft. "Was das Abendblatt von allen anderen Zeitungen damals unterschieden hat: Hamburg fand schon ganz vorn auf der Titelseite statt. Und der damalige Lokalteil begann auf Seite 3", sagt Berndt Röttger, stellvertretender Chefredakteur beim Hamburger Abendblatt.

Das Abendblatt entwickelt sich prächtig: Zu Spitzenzeiten wird eine Auflage von mehr als 430.000 Exemplaren gedruckt. 2014 dann die Überraschung: "Der Springer-Verlag hat die Zeitung verkauft, mit der Axel Springer seinen Konzern begründet hat", sagt Chefredakteur Lars Haider. Das Hamburger Abendblatt gehört seitdem der Funke Mediengruppe in Essen. Das bedeutet auch: Viele Mitarbeiter, vor allem neue, werden nun nicht mehr nach Tarif bezahlt.

Gedrucktes Heimatgefühl

Lars Haider betont, der Wechsel hätte dem Blatt dennoch gut getan. "Tatsächlich passt das Hamburger Abendblatt besser in die Funke Mediengruppe als es zu Axel Springer gepasst hat. Wir stehen in ständigem Austausch mit elf anderen Regionalzeitungen – ein großer Vorteil."

Den überregionalen Teil bekommt das Abendblatt wie die anderen Funke-Zeitungen von der Zentralredaktion in Berlin geliefert. Im Vordergrund steht nach wie vor die Lokalberichterstattung. "Das Hamburger Abendblatt soll für die Menschen, die es lesen, so etwas wie ein gedrucktes Heimatgefühl sein", sagt Chefredakteur Lars Haider. Die verkaufte Auflage liegt inzwischen bei rund 170.000 Exemplaren.

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 14. Oktober 2018 ebenfalls an das Hamburger Abendblatt. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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