Prinz Bernhard der Niederlande vor WWF-Logo (1987)

11. September 1961 - Der WWF (World Wide Fund For Nature) wird gegründet

Stand: 11.09.2016, 00:00 Uhr

Den Naturschützern fehlt ein Logo. Eine bedrohte Tierart soll es sein, eine possierliche dazu. Da muss eine Gruppe britischer Naturschützer, darunter der Biologe Sir Julian Huxley, der Ornithologe Peter Scott und Max Nicholson, Genereldirektor der britischen Naturschutzbehörde, an Chi-Chi denken. Die Riesenpandabärendame, wurde 1958 in China gefangen und in den Londoner Zoo gebracht. Scott überarbeitet Skizzen von Chi-Chi – und das erste Logo des WWF entsteht. Der Panda beginnt seine Mission: als Stofftier, Spendendose und Schlüsselanhänger. Mit seiner Hilfe wird der WWF, bis 1986 World Wildlife Fund, danach World Wide Fund For Nature, eine der größten Natur- und Umweltschutzorganisationen der Welt.

"Wir müssen die Wildtiere dieser Welt retten"

Im April 1961 verfassen Peter Scott und seine Mitstreiter das Morges-Manifest, eine internationale Erklärung, zweieinhalb Seiten lang. Der Titel lautet: "Wir müssen die Wildtiere dieser Welt retten". Am 11. September 1961 wird der WWF dann offiziell mit Sitz in der Schweiz gegründet. Es ist ein illustrer Kreis von Naturschützern: Prinz Bernhard der Niederlande wird erster WWF-Präsident. Er wendet sich an 1.000 wohlhabende Menschen und bittet sie um Spende von je 10.000 Dollar.

WWF-Büros in mehr als 80 Ländern

Bis heute hat der WWF nach eigenen Angaben in mehr als 13.000 Projekte investiert, insgesamt rund 11,5 Milliarden Dollar. In mehr als 80 Ländern unterhält er Büros. Das größte Projekt in Deutschland ist das Naturschutzgroßprojekt Mittlere Elbe bei Dessau-Roßlau: Dort soll eine zusätzliche Überflutungsfläche für den Lödderitzer Forst entstehen, einem seltenen, echten Hartauenwald mit Eichen, Eschen, Ulmen und so besonderen Lebewesen wie dem Mittelspecht und dem Elbebiber.

Konflikte sind in all den Jahren nicht ausgeblieben, auch der WDR stand dem WWF schon vor Gericht gegenüber. Dabei ging es um eine Fernsehdokumentation. Der Vorwurf darin: Der WWF arbeite zu eng mit großen Konzernen zusammen.

Riesenpanda: Von stark gefährdet zu gefährdet

Auch vom Markenzeichen des WWF, dem Riesenpanda, gibt es Neuigkeiten. Er wurde von stark gefährdet auf gefährdet zurückgestuft. Inzwischen würden wieder 1864 Exemplare in freier Wildbahn leben, berichten die Artenschützer von der Weltnaturschutzunion IUCN. Die Population sei von 2004 bis 2014 um 17 Prozent gestiegen. Die Waldschutzmaßnahmen in China würden wirken und die Pandas sich Stück für Stück ihren Lebensraum zurückerobern.

"50 Jahre lang war der Riesenpanda die Ikone des weltweiten Artenschutzes, ebenso wie das Symbol des WWF. Zu erfahren, dass er nun einen Schritt weiter vom Aussterben entfernt ist, ist ein aufregender Moment für jeden Artenschützer", kommentiert der WWF-Generaldirektor Marco Lambertini.

Programmtipps:

Auf WDR 2 können Sie den Stichtag immer gegen 9.40 Uhr hören. Wiederholung: von Montag bis Samstag um 18.40 Uhr. Der Stichtag ist nach der Ausstrahlung als Podcast abrufbar.

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 11. September 2016 ebenfalls an die Gründung des WWF. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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