George Roy Hill sitzend am Set von "A Little Romance" in Venedig, 1979

27. Dezember 2002 - Filmregisseur George Roy Hill stirbt

Stand: 27.12.2017, 00:00 Uhr

Hollywood ist in den 1960er-Jahren kreativ am Ende; die mächtigen Studios kapitulieren vor dem rebellischen Zeitgeist. Junge und eigenwillige Regisseure hauchen dem amerikanischen Kino neues Leben ein. Einer der brillantesten Köpfe unter ihnen ist der 1921 in Minnesota geborene George Roy Hill.

Mit dem Duo Paul Newman und Robert Redford als "Butch Cassidy and the Sundance Kid" ("Zwei Banditen") schafft Hill 1968 den Durchbruch. Nur 14 Filme dreht er in seiner Karriere, doch die werden für insgesamt 37 Oscars nominiert.

Hills Helden fliegen hoch und landen hart

Seine Liebe fürs Fliegen führt Hill als Pilot der U.S. Navy in den Weltkrieg und nach Korea. Wenige Sekunden, so erlebt er bei Einsätzen, entscheiden über Leben und Tod – eine Erfahrung, die sich später ebenso durch seine Filme zieht wie eine kindliche Sehnsucht nach Unbeschwertheit.

Regisseur George Roy Hill stirbt (27.12.2002)

WDR 2 Stichtag 27.12.2017 04:16 Min. Verfügbar bis 25.12.2027 WDR 2


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George Roy Hill studiert Musik in Yale, promoviert in Literatur und inszeniert am Broadway. Große Live-Produktionen für das Fernsehen schärfen seinen Blick für das Wesentliche und wie es zu erreichen ist.

Riskante Entscheidungen und verspielte Experimente werden charakteristisch für Hills Arbeit. Er probiert sich quer durch alle Genres und definiert, zum Ärger der Produzenten, seine eigenen Regeln. Actionfilme mit omnipotenten Helden kann er nicht ausstehen. Seine Protagonisten sind sympathische Idealisten, die irgendwann abheben, um hart auf dem Boden der Realität zu landen.

In die Anonymität abgetaucht

Newman & Redford in: The Sting/Der Clou

Paul Newman (re.), und Robert Redford in "The Sting" - "Der Clou"

Bei Dreharbeiten erweist sich George Roy Hill als gnadenloser Perfektionist. Jeder Wimpernschlag, jede Geste muss seinen Vorstellungen entsprechen. Alles, was ihm nicht authentisch erscheint, haut er den Darstellern um die Ohren, um das Optimale aus ihnen herauszuholen.

Die Gangsterkomödie "The Sting" ("Der Clou“), wieder mit dem Dreamteam Newman/Redford, bringt Hill 1973 unter anderem den Oscar für die beste Regie ein. 1982 landet er mit "Garp und wie er die Welt sah“ noch einmal einen Hit bei Publikum und Kritik.

Danach bleibt der kommerzielle Erfolg aus und George Roy Hill taucht mit 68 Jahren ab in die Anonymität. Am 27. Dezember 2002 stirbt er an den Folgen einer Parkinson-Erkrankung.

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