Geburtstag Carl Leverkus

5. November 1804 - Geburtstag Carl Leverkus

Stand: 05.11.2019, 00:00 Uhr

Der Farbstoff Ultramarin ist schon im Mittelalter bei Malern begehrt. Auch zum Bleichen von Papier und Wäsche wird das Pulver im 19. Jahrhundert eingesetzt. "Ultramarin ist jetzt schon nicht mehr zu entbehren für die feinen Sachen", schreibt Carl Leverkus.

Der am 5. November 1804 in Wermelskirchen geborene Chemiker und Apotheker ist überzeugt, dass sich mit einem synthetisch hergestellten Ultramarin viel Geld verdienen ließe. Das Gestein Lapislazuli, aus dem der Stoff gewonnen wird, kommt vor allem in Afghanistan vor und muss teuer nach Europa gebracht werden.

Carl Leverkus, Unternehmer (Geburtstag 05.11.1804)

WDR 2 Stichtag 05.11.2019 04:16 Min. Verfügbar bis 02.11.2029 WDR 2


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Preußisches Patent für Ultramarin

Nach dem Studium gründet Carl Leverkus zunächst in seiner Heimatstadt Wermelskirchen eine Fabrik für Soda, Glaubersalz, Borax, Zinn- und Bleisalze sowie Schwefel-, Salz- und Salpetersäure.

Doch Ultramarin lässt ihn nicht los und es gelingt ihm, den Farbstoff künstlich herzustellen – und damit deutlich günstiger. Dank der Unterstützung des Vaters erhält Leverkus 1838 das Patent für die alleinige Herstellung von Ultramarin im Königreich Preußen.

Zehn Jahre später läuft das Patent aus, und Leverkus muss wegen zunehmender Konkurrenz seine Produktion verbessern. Er sucht nach einem Standort mit besserer Verkehrsanbindung.

Von Wermelskirchen nach Wiesdorf

"Leverkus fand entsprechende Grundstücke, das heißt vergleichsweise billiges, weil landwirtschaftlich nicht nutzbares Land in Wiesdorf am Rhein", erzählt Gabriele John, Leiterin des Stadtarchivs in Leverkusen. Mit seiner Ehefrau und den elf Kindern zieht der Unternehmer in die Nachbarschaft von Köln.

Dort entsteht am Rheinufer in den 1860er Jahren eine Fabriksiedlung mit Produktionsgebäuden, Arbeiterhäusern, Villen für die Fabrikantenfamilie, einem Casino mit Kegelbahn. "So ist allmählich ein kleines Dorf um diese Ultramarinfabrik herum entstanden", sagt Gunthild Sprakel, Ur-Ur-Enkelin von Carl Leverkus.

Bayer übernimmt Fabrik, Leverkusen bleibt

Der Volksmund nennt die Fabrikanlage "Die Bläu", der Unternehmer tauft sie nach seinem Familienstamm "Leverkusen" und baut seine Geschäfte weiter aus. Nach seinem Tod 1889 erwirbt die Firma Bayer aus Elberfeld zunächst Grundstücke, später dann den kompletten Fabrikbesitz der Familie Leverkus.

"Der Name Leverkusen wurde mit dem Ultramarin sozusagen verbreitet und das hat sich dann mit der Verbreitung der Bayer-Produktion noch einmal potenziert", sagt Gabriele John. Und so entscheidet die Stadt im Rahmen einer kommunalen Neuordnung 1930 Leverkusen zum offiziellen Stadtnamen zu machen.

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