Eva "Evita" Peron, argentinische Politikerin (Aufnahme um 1950)

7. Mai 1919 - Eva "Evita" Perón wird geboren

Stand: 07.05.2019, 00:00 Uhr

Über das Leben von Eva Perón gibt es reichlich Material: Andrew Lloyd Webber bringt ihre Geschichte 1978 mit dem Musical "Evita" auf die Bühne, Madonna landet 1996 mit ihrer Coverversion von "Don't Cry For Me Argentina" einen Welt-Hit.

Geboren wird Perón am 7. Mai 1919 in Los Toldos, mitten in Argentiniens Pampa - als Eva Maria Ibarguren, das jüngste von fünf unehelichen Kindern. Mit 15 Jahren zieht sie nach Buenos Aires und nimmt den Namen ihres Vaters an: Eva Maria Duarte will Schauspielerin werden.

Evita Peron, Sängerin und Politikerin (Geburtstag, 07.05.1919)

WDR 2 Stichtag 07.05.2019 04:16 Min. Verfügbar bis 04.05.2029 WDR 2


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An der Seite ihres Mannes

Die Rolle ihres Lebens findet sie an der Seite von General Juan Domingo Perón, den sie 1944 bei einer Wohltätigkeitsgala kennenlernt. Ein Jahr später heiratet das Paar. 1946 gewinnt Perón die Präsidentschaftswahl - mit einer eigenen politischen Bewegung: "Weder Yankees, noch Marxisten: Peronisten!"

Der Autokrat setzt auf Nationalismus. Er propagiert wirtschaftliche Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit. Seine zweite Ehefrau Eva Maria Duarte de Perón - besser bekannt als Evita - unterstützt ihn, ohne je ein offizielles Amt zu haben.

Umstrittene Figur

Als blondierter "Engel der Armen" gründet sie - selbst behängt mit Perlen und Pelzen - Krankenhäuser, Kindergärten und Wohnsiedlungen. Gleichzeitig wettert Evita gegen US-Kapitalisten, Oligarchen und traditionelle Eliten.

Den einen gilt sie als "Mutter der Nation" und Vorkämpferin des Feminismus, weil sie das Frauenwahlrecht durchsetzt. Für andere ist sie eine machtgierige Populistin, die Wohltätigkeit als Show inszeniert.

Früher Tod

Die Frau, die Argentiniens Geschichte wie keine zweite prägt, wird nur 33 Jahre alt. Am 26. Juli 1952 stirbt Eva Perón in Buenos Aires an Krebs. Die Trauerfeier hat pharaonische Ausmaße: 14 Tage Totenwache, der Leichnam wird einbalsamiert. Die Rede ist von einem Mausoleum.

Doch dazu kommt es nicht. 1955 wird gegen Perón geputscht, er geht ins Exil. Der Peronismus und seine Symbole - Bilder und Bauten - werden verboten. Evitas Leiche wird außer Landes gebracht und unter falschem Namen in Italien beigesetzt - jahrelang ein Staatsgeheimnis.

Rückführung der Leiche

Derweil eskalieren in Argentinien die Spannungen zwischen Peronisten und Anti-Peronisten. 1970 entführen Guerilleros jenen Militärgeneral, der Perón gestürzt und die Entführung von Evitas Leiche angeordnet hat, und richten ihn hin.

Zwar wird Evita 1971 exhumiert, aber der Leichnam kehrt erst 1974 nach dem Tod von Juan Domingo Perón nach Argentinien zurück. Heute ist Evitas Gruft ein Touristenmagnet.

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 7. Mai 2019 ebenfalls an Eva Perón. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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