Zwei alte Steiff-Teddybären bei Auktion in London, 2006

7. März 1903 - Erster Steiff-Teddybär wird vorgestellt

Stand: 07.03.2018, 00:00 Uhr

Neue Spielzeug-Trends kommen und gehen. "Am Anfang aber muss es wirklich immer ein Teddy sein", sagt Alexandra Mustafi.

Die Siegener Spielwarenhändlerin weiß aus Erfahrung: Der Teddybär ist nach wie vor das klassische Geschenk zur Geburt eines Kindes. Viele begleitet der Plüschfreund bis ins Erwachsenenalter – und manche durch ihr ganzes Leben.

Der Teddybär wird vorgestellt (am 07.03.1903)

WDR 2 Stichtag 07.03.2018 04:07 Min. Verfügbar bis 04.03.2028 WDR 2


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55 Zentimeter - Plüsch - beweglich

Die Idee, einen knuddeligen Bären als Stofftier zu gestalten, geht auf Richard Steiff zurück. Der Neffe der weltbekannten Spielwarenpionierin Margarete Steiff arbeitet in der 1880 gegründeten Fabrik seiner Tante in Giengen an der Brenz. Seine Freizeit verbringt Richard gern im Stuttgarter Zoo, wo er meist vor dem Bärengehege hockt und die Tiere zeichnet.

Schwarzweiß-Foto: Margarete Steiff schaut sich einen Teddybären an.

Margarete Steiff mit dem Urvater aller Teddybären

Inspiriert vom ersten Stofftier seiner Tante, dem "Elefäntle", baut Richard einen Bären naturgetreu für Kinder nach. Sein 1902 fertiggestellter Prototyp ist ein Meister Petz mit beweglichen Armen und Beinen, einer ausgeprägten Schnauze und erhält zunächst den unromantischen Namen "55PB": 55 Zentimeter - Plüsch - beweglich.

Anfang März 1903 präsentiert Richard Steiff seinen Bären zum ersten Mal auf der Leipziger Frühjahrsmesse. Doch niemand interessiert sich für das struppige Stofftier. Erst kurz vor Messeschluss taucht ein amerikanischer Einkäufer an Steiffs Stand auf, sichert sich dessen gesamten Bärenvorrat und ordert sofort nach. Ein Jahr später werden in den USA bereits 12.000 Steiff-Bären verkauft.

Der Bär und der Präsident

Deren Ohren schmückt inzwischen ein metallener Knopf, der sich schnell rund um den Globus zum unverwechselbaren Markenzeichen aller Steiff-Produkte entwickelt. Zu seinen Namen "Teddy" kommt der Plüschbär dann durch den damaligen populären amerikanischen Präsidenten Theodore "Teddy" Roosevelt.

Während eines Jagdausflugs weigert sich der naturverbundene Roosevelt, auf einen extra für ihn angebundenen Jungbären zu schießen. Ein Karikaturist der "Washington Post" erfährt davon und zeichnet den Präsidenten gemeinsam mit "Teddy's bear". Eine bessere Werbung hätte Steiff sich nicht wünschen können und so beginnt der weltweite Siegeszug des Teddybären. 1909, im Todesjahr von Margarete Steiff, stellt das von ihr gegründete Unternehmen bereits knapp eine Million Bären her.

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