30. April 1993 - Das WorldWideWeb wird freigegeben

Stand: 30.04.2018, 00:00 Uhr

Über das Internet kommunizieren zunächst vor allem Mitarbeiter des Militärs. Das ändert sich am 30. April 1993 schlagartig. Der britische Wissenschaftler Tim Berners-Lee vom Kernforschungszentrum CERN in Genf gibt die Technologie für das WorldWideWeb kostenlos für alle Welt frei. Erst mit HTTP und HTML entsteht das Internet, wie wir es heute kennen: mit Texten, Links, Audios, Videos, Suchmaschinen, Apps, Blogs, sozialen Netzwerken und vielem mehr.

Einfacher Zugang zu einem schwierigen Netz

Leicht war der Anfang nicht. "Das Internet war sehr schwierig zu benutzen. Erst einmal musste man ein Programm wie Telnet oder FTP benutzen, um überhaupt ins Netz zu kommen. Dann musste man die Sprache des Computers verstehen, mit dem man sich verbinden wollte", erklärt Tim Berners-Lee. Das ärgerte ihn und er wollte den Zugang vereinfachen: mit dem WorldWideWeb, dem ersten Browser, den Berners-Lee in Genf entwickelte.

"Das Web sollte Leuten, die zusammen arbeiten oder die gleichen Interessen haben, einen einheitlichen gemeinsamen Informationsraum schaffen", sagt Berners-Lee.

Sein WorldWideWeb lässt er sich nicht patentieren, es soll frei bleiben, jedem zugänglich, ein Medium der Zusammenarbeit.

World Wide Web frei gegeben (am 30.04.1993)

WDR 2 Stichtag 30.04.2018 04:14 Min. Verfügbar bis 27.04.2028 WDR 2


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Transportmedium für alles, was uns im Leben umgibt

Das Internet wird zu einem mächtigen und erfolgreichen Transportmedium - für Informationen, für Sprache, für Geschäftsprozesse, für alles, was uns im Leben umgibt. "Was das Internet so populär macht, ist die simple Nutzung: Man kann nahtlos zwischen Texten und referenzierten Bildern oder Videos wechseln. Alles ist in einem Medium mit einem Mausklick oder mit einem Fingerwisch erreichbar", sagt Hans Peter Dittler von der internationalen Internet-Society.

Online-Bürgerportale für Deutschland

Inzwischen setzen sich auch Politiker für ein Internet aller Bürger ein. "Wir brauchen eine digitale Verwaltung beim Umgang der Bürger mit ihrem Staat auf allen Ebenen. Dem dient die Schaffung eines Bürgerportals mit jeweils einem Zugang für jeden Bürger zu allen öffentlichen Stellen", erklärt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrer Regierungserklärung im März 2018. Kritikern geht der Ausbau der digitalen Datennetze aber längst nicht schnell genug.

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