Die Beatles im Cavern Club

16. Januar 1957 - Eröffnung des Cavern Club in Liverpool

Stand: 16.01.2017, 00:00 Uhr

Der Sound der "Hurricanes" um ihren Sänger Rory Storm und den Schlagzeuger Ringo Starr ist neu. Mit ihren legendären Auftritten Anfang der 60er Jahre beginnt die Mersey-Beat-Ära - im Cavern Club in Liverpool. Das Publikum tobt in dem engen, überfüllten Gewölbekeller, die Luft ist stickig und die Klos sind permanent verstopft. Aber die Jugendlichen stehen vor der Tür Schlange.

Paddy Delaney ist ab 1959 Türsteher beim Cavern Club. Mehr als 650 Beat-Fans lässt er nicht hinein. Der Sound in den Backstein-Katakomben ist stilprägend, wie Delaney sich erinnert: "Kompakt und prononciert" sei er gewesen - wegen der runden Decken und wegen der vielen Menschen.

No Rock 'n' Roll

Gegründet wird der Cavern Club von Alan Syster. Inspirieren ließ sich Syster von dem Pariser Jazzclub Le Caveau. Der Club soll auch eine Art Gegenpol zu ähnlichen Clubs in London sein, speziell für die junge, wilde Musikszene von Liverpool. Am 16. Januar 1957 eröffnet der Cavern Club in der Mathew Street Nummer 10 mit einem Konzert der "Merseysippi Jazz Band". Bald treten immer mehr Skiffle-Gruppen mit ihrer unkonventionellen Instrumentierung und ihrer Mischung aus Jazz, Blues und Folk im Cavern Club auf. Mit dabei auch die Band "The Quarrymen" mit John Lennon. Der spätere Mersey-Beat-Star Cilla Black sitzt an der Garderobe. Rock 'n' Roll ist streng verboten.

Im Mai 1960 veranstaltet Syster im Cavern Club die erste "Beat Night". In der Folge entwickelt sich der Club als erste Adresse der Liverpooler Musikszene. Aber nicht nur Lokalgrößen haben hier ihren Auftritt, sondern auch die Kinks, The Who, die Rolling Stones, Eric Clapton, Elton John – und vor allem: die Beatles.

Beat, Beatles, Beatlemania

Deren Erfolgsgeschichte ist untrennbar mit dem Cavern Club verbunden. Frisch aus Hamburg zurückgekehrt, spielen sie im Februar 1961 erstmals dort - damals noch mit Stuart Sutcliffe und Pete Best, der später von Ringo Starr abgelöst wird. Bis zum August 1963 geben die Beatles hier fast 300 Konzerte. Im Cavern Club lernen die Beatles auch ihren Manager Brian Epstein kennen, der den Jungs das Leder-Outfit auszieht und sie in Anzüge steckt. Der Rest ist Musikgeschichte.

1973 muss der Cavern Club dem Bau der U-Bahn weichen. Ein Teil seiner Backsteine wird in jenem Gebäude verbaut, in dem er elf Jahre später wiedereröffnet wird. Zumindest ein Beatle bleibt auch der Kopie treu: 1999 stellt Paul McCartney hier sein Album "Run Devil Run" vor.

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