TV-Testbild (1981)

23. Mai 1985 - ARD strahlt zum Sendeschluss erstmals Nationalhymne aus

Stand: 23.05.2020, 00:00 Uhr

Im Hörfunk wird in der Bundesrepublik schon seit den 1960er Jahren rund um die Uhr gesendet. Im Fernsehen dagegen gibt es nachts noch lange Zeit einen Sendeschluss. Danach erscheint jeweils das Testbild, das vom Fiepen des sogenannten Messtons unterlegt ist.

1985 wird das TV-Programmende aufgepeppt: Im März kündigt das ZDF an, ab April zum Sendeschluss die Nationalhymne auszustrahlen. ZDF-Intendant Dieter Stolte ist der Meinung, dass "mit unseren nationalen Symbolen wieder unbefangener" umgegangen werden soll.

ARD führt Nationalhymne zum Sendeschluss ein (am 23.05.1985)

WDR 2 Stichtag 23.05.2020 04:15 Min. Verfügbar bis 21.05.2030 WDR 2


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Verschiedene Fassungen

Von diesem Plan der Mainzer habe die ARD relativ spät erfahren, sagt damals ARD-Programmdirektor Dietrich Schwarzkopf. Bis dahin habe es eine Absprache zwischen ARD und ZDF gegeben, die Hymne an vier, untereinander fest vereinbarten Feiertagen zu senden.

Nun zieht die ARD nach: Ab dem 23. Mai 1985 strahlt das Erste Deutsche Fernsehen ebenfalls täglich zum Sendeschluss die Nationalhymne aus. Vorgesehen sind verschiedene musikalische Fassungen mit Text, der entweder gesungen wird oder im Schriftbild zu sehen ist.

Bundesfarben und Bundesadler

An der Herstellung der unterschiedlichen Versionen beteiligen sich alle Landesrundfunkanstalten der ARD. Den Auftakt am Verfassungstag, dem 23. Mai, macht eine Fassung des Saarländischen Rundfunks. Dabei wird der Text in der Handschrift Hoffmann von Fallerslebens gezeigt, vor dem Hintergrund der Bundesfarben und des Bundesadlers.

Kulis "Nachtgedanken"

Ab Oktober 1985 präsentiert in der ARD zudem Showmaster Hans-Joachim Kulenkampff vor der Nationalhymne seine "Nachtgedanken" - eine Sendung, die bis 1990 im Programm bleibt.

Fünf Jahre später ist Schluss mit der nächtlichen Sendepause: Ab dem 1. September 1995 bietet die ARD täglich 24 Stunden Programm im Ersten Deutschen Fernsehen. Bisher endete das Programm zwischen 2.00 und 3.30 Uhr in der Nacht und begann werktags mit dem "Morgenmagazin" um 5.45 Uhr.

Die "Nachtlücke" zwischen diesen Terminen wird nun durch ein Wiederholungsprogramm gefüllt, das aus Nachrichten, Magazinen und Filmen besteht. Neu im Nachtprogramm des Ersten sind dann die "Schönsten Bahnstrecken Deutschlands".

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