Aldo Gucci Ende der 70er Jahre

19. Januar 1990 - Mode-Unternehmer Aldo Gucci stirbt

Stand: 19.01.2020, 00:00 Uhr

In der Modewelt steht Gucci für feinste Ledertaschen, exquisite Modelle und luxuriöses Parfüm - Fashion für den Jet-Set. Aber die Geschichte der Florentiner Dynastie ist auch geprägt von Intrigen, Denunziation und einem Auftragsmord.

Der 1905 geborene Aldo Gucci ist der älteste Sohn von Firmengründer Guccio Gucci. Mit großem Weitblick etabliert er die Marke Gucci in der Top-Liga der global agierenden Luxuslabels. Unter seinen Erben jedoch entfacht Aldo Gucci einen erbitterten Nachfolgekampf, der ihn sogar ins Gefängnis bringt.

Aldo Gucci, ital. Modeschöpfer (Todestag 19.01.1990)

WDR 2 Stichtag 19.01.2020 04:16 Min. Verfügbar bis 16.01.2030 WDR 2


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Statussymbole für Superreiche 

Im Jahr 1921 eröffnet der Sattlermeister Guccio Gucci in Florenz einen Laden, der sich erfolgreich auf handvernähte Ledertaschen und -koffer für reiche Reisende spezialisiert. Bereits in den 30er-Jahren holt er seine drei Söhne Aldo, Vasco und Rudolfo in das florierende Geschäft.

Der kaufmännisch begabte Aldo eröffnet 1939 in Rom die erste Filiale und ermöglicht Gucci einen glänzenden Start in den USA. Die exotische Marke wird zum Statussymbol für Superreiche und Filmstars, mit Produkten wie der berühmten Bambus-Tasche, die von Grace Kelly, Ingrid Bergmann oder Jackie Kennedy getragen wird, oder durch die Gucci-Mokassins Ende der 50er-Jahre. 

Bruderkampf um die Vorherrschaft

Beim Tod von Vater Guccio 1953 entbrennt zwischen Aldo, Vasco und Rodolfo ein erbitterter Streit um die Macht im Unternehmen. Aldo will von den USA aus weltweit rasant expandieren. Doch seine Brüder in Europa bremsen ihn aus. Vasco gibt schließlich auf, der Kampf zwischen Aldo und Rodolfo geht weiter.  

Mitte der 70er-Jahre eröffnet Aldo Luxusfilialen in Tokio, Palm Springs, London und Paris. Zugleich beteiligt er seine drei Söhne neben Rodolfos Sohn Maurizio am Geschäft. Auch die dritte Generation führt den Familienmachtkampf mit allen Mitteln. Von seinen eigenen Kindern angezeigt muss Aldo mit 81 Jahren für vier Monate in den USA wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter.

Ein Mord unter Erben

Die Rosenkriege der Guccis bleiben nicht ohne Folgen, die Qualität der teuren Produkte lässt nach, der Stern des Hauses beginnt zu sinken. 1986 legt Aldo Gucci die Leitung der Firma in die Hände seines Neffen Maurizio. Doch der Kronprinz investiert falsch und verliert ein Vermögen. Als Aldo am 19. Januar 1990 stirbt, gehört die Hälfte von Gucci bereits arabischen Investoren.

Fünf Jahre später wird Maurizio im Auftrag seiner Ex-Frau erschossen. Sie soll befürchtet haben, Maurizio würde auch den letzten Rest des Guccis-Erbes mit seiner Geliebten verprassen. Seit 2004 gehört Gucci vollständig zum französischen Luxus-Konzern Kering.

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