Jung lag am Samstag (02.07.2022) mit seinem Spitzenpferd Chipmunk zunächst sechs Punkte vor Auffarth mit Viamant du Matz und dem dreimaligen Mannschafts-Olympiasieger Andrew Hoy (Australien) mit Vassily de Lassos. Doch die Richter beschäftigten sich noch mit der Frage, ob Jung und sein 14-jähriger Wallach Chipmunk am 14. Hindernis möglicherweise einen Vorbeiläufer hatten. "Ich habe das Gefühl, es war gut, wir waren gerade drüber", sagte Jung im WDR.
Später werteten die Richter allerdings doch einen Verstoß, sodass Jung im Klassement auf Platz acht zurückfiel.
Kemperman erklärt: "Schulter war nicht zwischen Fahnen"
"Die Richter haben die vom Hindernisrichter aufgenommenen Bilder noch einmal an einem großen Bildschirm viele Male angeschaut", sagte Turnierdirektor Frank Kemperman im WDR. "Sie haben festgestellt: Die Schulter der Pferdes war nicht zwischen den Fahnen. Und das bedeutet: Er hat den Spring nicht überquert, wie es sein sollte."
Dass es lange dauerte, bis das Ergebnis feststand, erklärte Kemperman so: "Es gab keinen Protest. Aber die Richter haben gesagt: Gebt uns bitte kurz Zeit, das genau anzuschauen. Das ist fair für den Sport."
Großbritannien Maß der Dinge - Klimke mit Streichresultat
In der Mannschaftswertung wurde Deutschland mit deutlichem Rückstand auf Vorjahressieger Großbritannien Zweiter. Das Streichresultat lieferte ausgerechnet Europameisterin Ingrid Klimke (Münster), deren Stute Siena just do it einen Vorbeiläufer hatte und damit weit in der Zeit zurückfiel.
Beste Teamreiterin war Auffarth mit Viamant du Matz vor Olympiasiegerin Julia Krajewski (Warendorf) mit Amande de B'Neville und Jung mit seinem Nachwuchspferd Kilcandra Ocean Power.
Hengst "Allstar" wird nach Unfall eingeschläfert
Überschattet wurde der Geländeritt von einem folgenschweren Unfall des Pferdes Allstar von Weltmeisterin Rosalind Canter (Großbritannien). Allstar hatte nach einem verweigerten Sprung das linke Vorderbein nicht mehr aufgesetzt. Einen Sturz gab es nicht, möglicherweise war der 17-jährige Allstar mit dem Bein gegen ein Hindernis geprallt.
CHIO-Turnierdirektor Frank Kemperman überbrachte im WDR-Interview schlechte Nachrichten. "In der Klinik musste leider festgestellt werden, dass die Verletzung nicht mehr zu operieren war. Die Besitzer haben entschieden, dass das Pferd euthanasiert wird. Das ist natürlich eine ganz schlechte Nachricht."
Quelle: sid/red