Mats Korte von GWD Minden.

GWD Minden - mit Schwung in den Jahres-Endspurt

Stand: 07.12.2022, 10:05 Uhr

Die Spielzeit begann desaströs, mittlerweile hat sich GWD Minden in der Handball-Bundesliga etwas gefangen. Die Hoffnung: Abstiegskampf ist nichts Neues für's Team.

Abstiegskampf - das ist kein neues Wort im Handball-Alltag von Bundesligist GWD Minden. Es ist schon seit ein paar Jahren so, dass die Ostwestfalen mit allem was sie haben, um den Klassenerhalt in der deutschen Handball-Elite-Liga kämpfen müssen. Jeweils letztendlich mit Erfolg - bisher.

Aber in dieser Saison sieht es schon wieder beängstigend aus. Drei Siegen stehen nach 15 Spielen satte zwölf Niederlagen gegenüber. GWD steht auf dem vorletzten Rang, der am Ende der Saison den Gang ins Unterhaus bedeuten würde.

Viel Erfahrung im Abstiegskampf

Verrückt machen wollen sie sich in Minden dennoch nicht machen lassen. "Wir kennen uns mit diesen Drucksituationen aus und haben unsere Erfahrung damit", sagt Grainer Frank Carstens. Er verweist auf der Website der Handball-Bundesliga auf die geballte Erfahrung im Team: "Einige Spieler wie Niclas Pieczkowski, Malte Semisch oder Max Jahnke spielen ja schon länger bei uns. Wir können also damit umgehen und werden nicht in Aktionismus verfallen."

Aber klar: Lieber stände GWD aktuell mit ein paar mehr Punkten da. Einerseits würde das ein klein wenig Druck aus den vor der Brust befindlichen Spielen bedeuten. Andererseits würde es auch den planerischen Überlegungen für die kommenden Spielzeit hinaus helfen.

"Nicht gut für die Planungssicherheit"

"Wir waren sonst gerade zum Saisonstart stark - und ein erfolgreicher Start ist immer wichtig für die langfristigen Planungen, für Gespräche mit Sponsoren, mit potenziellen Neuzugängen oder für Vertragsverlängerungen", sagt Carstens. Er hat erkannt: "Wenn man erst mit dem Saisonende weiß, wo man die kommende Spielzeit spielt, ist das nicht gut für die Planungssicherheit."

Carstens, der seit 2015 auf der Trainerbank der Mindener sitzt, möchte die heikle sportliche Situation aber auch ealistisch eingeschätzt wissen. Er findet: "Es war uns klar, dass wir aufgrund der wirtschaftlichen Veränderungen gegen den Abstieg kämpfen würden. Wir haben einen kleinen Kader, der aufgrund von Verletzungspech weiter dezimiert wurde."

Talente mussten einspringen

Der GWD-Coach war gezwungen, eine ganze Handvoll talentierter Nachwuchsspieler in sein Team zu intergrieren. Mit überschaubarem Erfolg. Aber Carstens möchte nicht schlecht urteilen: "Die Jungs haben ihre Sache gut gemacht und großartig gekämpft, aber der Sprung war dann doch sehr groß, da darf man auch keine Wunderdinge erwarten."

Immerhin gewann die Mindener vor Wochenfrist das Abstiegsduell gegen den ASV Hamm sehr deutlich. Und die Personalsituation hat sich ein wenig entspannt. Erst kehrte Doruk Pehlivan nach langer Verletzung zurück, zudem wurden zwei neue Spieler verpflichtet. Luka Sebetic (Motor Zaporizhzhia) und Philipp Ahouansou (Leihe von den Rhein-Neckar Löwen) kamen zu GWD. "Ich bin froh, dass die Vereinsführung Mittel für diese Spieler freigegeben hat. Aber jetzt müssen wir sie erst einmal in unseren Betrieb einbauen", so der Coach.

Heimspiel gegen Leipzig steht an

Am kommenden Samstag empfangen die Mindener den SC DhfK Leipzig zum Heimspiel in der eigenen Halle. Die Ostdeutschen liegen im unteren Bereich des Tabellen-Mittelfeldes und wären eigentlich eine Hausnummer, die vor eigenem Publikum zu schlagen wäre. "Jeder Erfolg bringt uns auf unserem Weg weiter", sagt Carstens dazu nur.

Quelle: oja