Borussia Dortmunds Handballerinnen Dana Bleckmann (l.) und Emma Olsson klatschen sich ab

Dortmunder Handballerinnen – hohe Ziele sind kein Geheimnis

Stand: 06.09.2023, 11:10 Uhr

Die Handballerinnen von Borussia Dortmund starten den dritten Anlauf, um in der Bundesliga Bietigheim vom Thron zu stoßen. Auch auf europäischer Ebene gibt es hochgesteckte Ziele.

Bei Borussia Dortmunds Handball-Frauenmannschaft wird mit den sportlichen Zielen nicht hinterm Berg gehalten. Die Bundesliga startet wieder – und somit auch der nächste Dortmunder Anlauf, den deutschen Meistertitel in den Ruhrpott zu holen.

Nicht weniger ist der Anspruch des Teams, das Handball-Chef Rupert Thiele mit Trainer Henk Groener zusammengestellt hat. Thiele machte daraus zuletzt auch im Gespräch mit den eigenen Vereinsmedien, die im Profi-Sport sonst oft vorsichtig mit der Bekanntgabe interner Ziele umgehen, kein Geheimnis: "Was die Ziele betrifft, habe ich bereits darauf hingewiesen, dass der dritte Platz für eine Mannschaft wie Borussia Dortmund nicht zwingend zufriedenstellend ist. Da ist noch Luft nach oben, genau zwei Plätze."

Bietigheim und Thüringer HC als Haupt-Konkurrenten

Der Dortmunder Ehrgeiz und der offene Umgang damit kommt nicht von ungefähr. Denn der BVB hat nach den Plätzen drei und zwei in den letzten beiden Jahren genug davon, den Meisterinnen aus Bietigheim zum Titel gratulieren zu müssen.

Schließlich erinnern sich einige Spielerinnen des BVB noch gut daran, wie es ist, die Meistertrophäe selbst in die Höhe zu stemmen. Erstmals gelang es den Dortmunderinnen im Jahr 2021, die Dominanz des Thüringer HC und der SG BBM Bietigheim zu brechen – damals noch unter Trainer André Fuhr, gegen den es später von Spielerinnen unter anderem Vorwürfe der emotionalen Gewalt gab.

Auch in der Corona-Saison 2019/20 hatte Dortmund das Klassement ebenfalls angeführt, doch mit dem Abbruch der Spielzeit nach 18 Partien wurde kein Meister ernannt.

Kapitänin Grijseels weg – Stolle ist neue Anführerin

Alina Grijseels klatscht

Grijseels verabschiedet sich klatschend von den Dortmunder Fans.

Zwei Spielerinnen, die den Meistertitel 2021 mit dem Team feiern konnten, fallen für den dritten Anlauf bei der Mission Meisterschaft nun weg. Die Abgänge von Kapitänin Alina Grijseels zum französischen Spitzenteam aus Metz und Torhüterin Yara ten Holte (Co-Kapitänin, nach Odense/Dänemark) müssen kompensiert werden.

Für die Torhüterinnenposition wurde Tess Lieder, niederländische Weltmeisterin von 2019, von CSM Bukarest (Rumänien) verpflichtet. Sie stand gut eineinhalb Jahre nicht zwischen den Pfosten im Zuge ihrer Babypause, wobei BVB-Handball-Chef Thiele erklärte: "Im Tor haben wir trotz der Abgänge nicht an Qualität verloren. Ich mache mir große Hoffnungen, dass wir dort sogar besser aufgestellt sind als in der vergangenen Saison."

In die Fußstapfen Grijseels' soll derweil Rückraumspielerin Alicia Stolle, eine "erhebliche Verstärkung" (Thiele), treten. Die Rückkehrerin spielte einst in der Jugend schon mal für den BVB und war zuletzt beim ungarischen Klub FTC-Rail Cargo Hungaria (Budapest) unter Vertrag.

BVB-Trainer Groener erklärte zu ihrer Ernennung als neue Kapitänin: "Sie hat in der Jugend schon hier gespielt, sie kennt den Verein und hat mittlerweile viel Erfahrung gesammelt, auch international. Sie wird uns in dieser Rolle mit ihrer Erfahrung und Professionalität sehr weiterhelfen und eine wichtige Ansprechpartnerin innerhalb des Teams sein."

BVB-Ambitionen beschränken sich nicht auf Liga

Los geht es für die Dortmunderinnen am Samstagabend (09.09.2023, 19 Uhr) direkt mit einem Heimspiel gegen den VfL Oldenburg – ein echter Prüfstein zu Beginn. Oldenburg belegte in der vergangenen Saison Rang vier hinter dem BVB.

Die Dortmunder Titelambitionen beschränken sich auch nicht nur auf die Bundesliga. Handball-Abteilungsleiter Thiele betonte in seinem Ausblick auf die Spielzeit: "Wir sollten uns auch im Pokal ein bisschen länger im Wettbewerb halten und das Final Four erreichen. Und Graz [Ort des Final Four der European League, d. Red] ist eine schöne Stadt, da würde ich gerne noch einmal hinfahren."

Quelle: jti