Es war in der Sommer-Vorbereitung einer der denkbar schwersten Schläge, die Bundesliga-Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen einstecken musste: Björn Zintel hatte sich eine Verletzung an der linken Schulter zugezogen. Eine, bei der er um eine Operation nicht herumkommen würde. Das war sofort klar.
Klar war auch, dass der Spielmacher, der gerade erst von der HBW Balingen verpflichtet worden war, für längere Zeit ausfallen würde.
Vier Monate Leidenszeit
Wie lange der 26-Jährige fehlen würde, war damals noch nicht so deutlich - zumal die Verletzung nicht auf der Seite des Wurfarms aufgetreten war, hatte man gewissen Hoffnung auf eine kürzere Ausfallzeit. Letztlich wurden es gut vier Monate. Eine für alle Beteiligten fiese Zeit - zumal es beim ASV nicht lief. 2:26 Punkte holte der Aufsteiger in den ersten 14 Ligaspielen - der letzte Platz in der Tabelle war und ist fester Bestandteil des ASV-Alltags.
Jetzt - endlich - ist die Ausfallzeit vorbei. Zintel, der zwischen 2015 und 2018 schon einmal für den ASV aktiv war bevor er in die weite Handballwelt hinauszog, mischt wieder mit. Mit beachtlichen Folgen für die Hammer: Am letzten Wochenende gelang gegen Hannover-Burgdorf beim 29:29 endlich einmal wieder ein Punktgewinn. Den Ausgleichstreffer eine Sekunde vor Schluss erzielte - natürlich - Björn Zintel.
"Ganz besonderer Tag"
"Das fühlt sich richtig gut an, auch wenn ich nach der langen Pause jetzt richtig kaputt bin", meinte der glückliche Rückkehrer kurz nach Spielende im TV-Interview bei Sky. "Für mich ist das ein ganz besonderer Tag", betonte Zintel, der "schon ein bisschen mehr nervös gewesen sei, vor so einer tollen Kulisse".
Im gleichen Atemzug stellte Zintel, dem insgesamt sechs Treffer gelangen, aber auch heraus: "Unter dem Strich ist es ein Mannschaftssport. Wir hatten heute eine gute Bereitschaft, auch gegen den Rückstand haben wir gut gespielt. Ein Stück weit waren wir strukturierter. Aber das war auch erst ein Punkt. Wir haben noch viel Hausaufgaben. In vier Tagen geht es weiter in Hamburg."
Schwere Aufgabe in Hamburg
Beim HSV Hamburg werden die Trauben für den Aufsteiger am Donnerstagabend natürlich wieder enorm hoch hängen - trotz Zintel. Die Norddeutschen liegen mit ausgeglichenem Punktekonto in den sicheren Gefilden der Liga und haben teils exzellente Einzelspieler in ihren Reihen.
Zuletzt verloren die Hamburger nur hauchdünn gegen Magdeburg (28:30) und holten in Göppingen einen Zähler (26:26).