Fünf Siege in Serie, ungeschlagen seit sieben Partien - selbst Spitzenreiter Darmstadt 98 hat in den letzten fünf Spielen nicht so viele Punkte geholt wie der FC St. Pauli. Aber auch der SCP muss sich mit seiner Bilanz nicht verstecken, holten die Ostwestfalen doch nur zwei Punkte weniger in diesem Zeitraum. "Freitagabend, volle Hütte - ich gehe von Ramba-Zamba aus", sagte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok am Donnerstag.
Kwasniok verteitigt Ex-Pauli-Trainer Schultz
Für Kwasniok hat die Erfolgsserie des kommenden Gegners nur bedingt etwas mit dem Trainerwechsel im Winter von Timo Schultz zu Fabian Hürzeler zu tun. "Ich bin überzeugt, dass sie in der Rückrunde auch mit Timo Schultz erfolgreich gewesen wären", sagte Kwasniok und verwies auf die höheren xGoals (Erwartete Tore)-Werte von St. Pauli in der Hinserie. "Sie waren in allen Statistiken sehr weit vorne", analysierte der SCP-Coach. Im Winter hätten die Norddeutschen dann personell nachgelegt und inzwischen auch das Quäntchen Glück gefunden, das ihnen zuvor fehlte.
Während sich die Hamburger mit ihrer Serie aus dem Abstiegskampf ins obere Tabellenmittelfeld befördert haben, klopft Paderborn sogar im Aufstiegsrennen an. Mit einem Sieg am Freitagabend könnte die Kwasniok-Elf den Rückstand auf Platz drei auf einen Punkt verkürzen.
Sechs Ausfälle bei Paderborn
Allerdings muss der Paderborner Trainer personell einmal mehr umstellen. Nachdem sich Robert Leipertz in dieser Woche zu den Langzeitverletzten Raphael Obermair und Marvin Pieringer gesellte und auch Sebastian Klaas, Felix Platte und Ron Schallenberg (5. Gelbe Karte) für diese Woche noch nicht zur Verfügung stehen, ist Kwasniok zu Änderungen gezwungen, sieht das aber keineswegs als Nachteil.
"Wir hatten eine unfassbar gute Trainingswoche", erklärte Kwasniok. Seine Spieler wären durch die frei gewordenen Positionen "galliger und gieriger" gewesen, weil sie "unbedingt spielen wollen". Kai Klefisch rückt nach überstandener Verletzung ebenso in den Kader wie U19-Spieler Medin Kojic.
"Große Chance" für den SCP
Aufgrund der personellen Voraussetzungen schätzt Kwasniok sein Team vor dem Duell mit St. Pauli als leichten Außenseiter ein. "Aber wir kommen auch nicht auf der Wurstsuppe dahergeschwommen, trotz der Ausfälle", sagte der Paderborner Übungsleiter und zeigte sich angriffslustig: "Wir treffen auf die Mannschaft der Stunde. Das ist für uns eine ganz große Chance, um zu zeigen, dass wir auch mit all den Ausfällen ein Zeichen an die Liga und uns selbst setzen können."
Quelle: bh