Unter Trainer Daniel Thioune hat sich Fortuna Düsseldorf wieder stabilisiert. Viele Verletzungen verhinderten bislang eine höhere Platzierung in der Tabelle. Doch in der Rückrunde wollen die Düsseldorfer noch einmal angreifen.
Viele Verletzungen und keine Konstanz
Die Vorfreude der Fortuna-Fans vor dieser Saison war groß. Nach der Entlassung von Trainer Christian Preußer hatte der neue Coach Daniel Thioune den Klub in der vergangenen Spielzeit in einem furiosen Schlussspurt mit sechs Siegen, sechs Unentschieden und nur einer Niederlage am letzten Spieltag nicht nur souverän zum Klassenerhalt geführt. Er schien auch endlich das Potenzial der Mannschaft, das ihr immer wieder bescheinigt wurde, entfesselt zu haben.
Angesichts von vielen Verletzungen - beispielsweise von Angreifer Daniel Ginczek oder dem eigentlichen Stamm-Innenverteidiger-Duo Andre Hoffmann und Jordy de Wijs - spielte die Fortuna dann eine ordentliche Hinrunde, war aber nicht konstant genug, um ganz oben mitzumischen. Gegen die Topteams der Liga, die zur Zeit die ersten drei Plätze belegen, zog Düsseldorf immer den Kürzeren: 1:2 beim 1. FC Heidenheim, 0:2 beim Hamburger SV und 0:1 beim SV Darmstadt.
Dazu kamen vermeidbare Niederlagen wie etwa am 3. Spieltag das 0:1 beim SV Sandhausen, bei der die Rot-Weißen die Durchschlagskraft und Kreativität in der Offensive vermissen ließen. Oder das 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg, bei dem Thiounes Serie von zwölf Düsseldorfer Heimspielen ohne Niederlage riss und das erneut Probleme gegen tief stehende Gegner offenbarte.
Besonders weh taten die zwei Niederlagen bei Hannover 96 (0:2) und gegen den Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern (1:2) am Ende der Hinrunde, was Düsseldorf auf Platz sieben zurückwarf und den Rückstand auf Relegationsplatz drei auf sieben Punkte anwachsen ließ. Im DFB-Pokal erreichte der Klub mit zwei souveränen Siegen in Offenbach (4:1) und Regensburg (3:0) das Achtelfinale, wo der 1. FC Nürnberg wartet.
"Häufig war es leider so, dass wir keine Möglichkeit hatten, durch Wechsel und Systemanpassungen Spiele zu drehen. Was sicherlich auch unmittelbar mit unserer enormen Verletztenmisere zusammenhängt", sagte Trainer Thioune. "Uns fehlte einfach Power". 84 Spieltagsausfälle verzeichnete Düsseldorf - die Top-Teams HSV und Darmstadt (je 62) sowie Heidenheim (17) hatten deutlich weniger.
Ampomah auf Streichliste ganz oben
Mit den festen Verpflichtungen der Leihspieler Jordy de Wijs und Ao Tanaka hat Fortuna für ihre Verhältnisse im Sommer viel Geld ausgegeben, ein großes Budget für mögliche Neuzugänge im Januar gibt es nicht. "Wir werden mögliche Zugänge ganz genau abwägen müssen – auch im Hinblick auf mögliche Abgänge", sagte Vorstandschef Alexander Jobst. Mit anderen Worten: Erst müssten Spieler den Klub verlassen.

Nana Ampomah.
Ganz oben auf der Fortuna-Streichliste steht Nana Ampomah. Nach einer Leihe war der Flügelstürmer im Sommer von Royal Antwerpen zurückgekehrt, wo er zuletzt auch keine Rolle mehr gespielt hatte und der Klub nicht bereit war, zu einem erschwinglichen Preis die Kaufoption zu ziehen. Als Ampomah beim vereinbarten Trainingsauftakt zudem noch im Urlaub in Ghana weilte, nahm Trainer Thioune ihn nicht mit ins Winter-Trainingslager. Unter Thioune hat er keine einzige Minute gespielt, der Vertrag des 27-Jährigen läuft in diesem Sommer aus.
Zudem würde Fortuna gerne auch die Leihe von Kwadwo Baah, der vor der Saison vom FC Watford gekommen war, vorzeitig beenden. Der 19 Jahre Flügelspieler stand bei den Profis insgesamt nur 62 Minuten bei Kurzeinsätzen auf dem Platz und konnte sich nicht durchsetzen. Allerdings zog sich Baah zuletzt einen Muskelfaserriss zu.
Gerade auf den Flügeln würde Düsseldorf gerne noch einmal nachlegen. Denn neben Ampomah und Baah, die sportlich keine Rolle mehr spielen, konnten auch Felix Klaus, Kristoffer Peterson und Emmanuel Iyoha nur streckenweise überzeugen.
Falls es nicht gelänge, Ampomah und Baah von der Gehaltsliste zu streichen, könnte der Klub noch über den Verkauf eines etablierten Spielers nachdenken - wie etwa bei Abwehrspieler Christoph Klarer, der nach den Ausfällen von Hoffmann und de Wijs oft starke Leistungen zeigte und an dem Bundesligist Mainz interessiert sein soll.
Inhaltsverzeichnis
- Ausgewählter Teil: Teil 1/2 - Teamcheck: Fortuna Düsseldorf träumt noch vom Aufstieg
- Teil 2/2 - Teil 2: 50 Punkte aus 30 Partien unter Thioune