Prominente Neuzugänge in diesem Sommer sucht man beim SC Paderborn vergeblich. Sportchef Fabian Wohlgemuth schaute sich vor allem bei unterklassigen Klubs um und wurde unter anderem in der Regionalliga West bei Preußen Münster fündig. Von dort holte Wohlgemuth den 22-jährigen Verteidiger Marcel Hoffmeier, der den Sprung in die 2. Liga scheinbar mühelos schaffte.
Jedenfalls agierte der neue Abwehrmann in den ersten Partien so souverän und fehlerfrei, als hätte er schon mehr als 300 Zweitliga-Spiele hinter sich. "In den ersten Wochen musste ich mich an das Tempo in der Liga gewöhnen. Das ging aber doch schnell, und dann stand ich gleich in der Startelf. Während des Spiels kann ich mich gut fokussieren und alles andere ausblenden", sagte Hoffmeier selbst zu seinem Einstand im Profifußball.
"Kinderriegel" hält dicht
Hoffmeier bildet mit Jasper van der Werff (23 Jahre alt), kam vor der Saison für 200.000 Euro Ablöse von RB Salzburg nach Paderborn, und Jannis Heuer (23 Jahre alt) die neuformierte Defensive der Paderborner, die Trainer Lukas Kwasniok zuletzt etwas scherzhaft als "Kinderriegel" bezeichnete.

Marcel Hoffmeier (rechts) im Duell mit Lex-Tyger Lobinger
Doch nicht nur die Defensive formte Kwasniok neu, auch in der Offensive sorgen neue Leute neben den etablierten Kräften wie Julian Justvan und Felix Platte (bereits vier Saisontore) für frischen Wind. So setzte der Paderborner Coach zuletzt in vorderster Front auf seine Neuzugänge Marvin Pierlinger (kam vom FC Schalke) und Sirlod Conteh, der aus Magdeburg nach Ostwestfalen wechselte - mit Erfolg. Beide Stürmer haben sich bereits optimal ins Team des SCP integriert.
Für den Gegner schwer auszurechnen
Nicht neu ist, das Kwasniok Spieler mit hoher Flexibilität liebt, die er also immer wieder auf verschiedene Positionen verschieben kann. "Wir haben Spieler wie Julian Justvan und Raphal Obermair, die sehr variabel einsetzbar sind. Das ist ein großes Plus," sagte der Trainer nach dem 1:0-Sieg in Kaiserslautern, dem dritten Dreier in der noch jungen Spielzeit.
Die Paderborner mit ihrer neuzusammengestellten Mannschaft sind für die Gegner sehr schwer auszurechnen - eine Erkenntnis nach dem erfolgreichen Saisonstart, dem besten in der Zweitliga-Geschichte des Klubs. Als nächstes wird Holstein Kiel am Samstag (13 Uhr) versuchen, die Paderborner zu entschlüsseln.
"Kiel ist ein Gegner, der normalerweise mitspielt. Aber sie können auch verteidigen. Ich bin mir sicher, dass es ein kurzweiliges Spiel wird. Schließlich hat Kiel nach uns die meisten Tore erzielt ", so Kwasniok. Den Ausbau des Paderborner Startrekords hat er dabei fest im Blick.