Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok

SC Paderborn: Saison-Finale ohne Trainer Kwasniok

Stand: 26.05.2023, 10:36 Uhr

Trainer Lukas Kwasniok wird beim Saisonfinale des SC Paderborn auf eigenen Wunsch nicht auf der Bank sitzen. Gegen Nürnberg wird Co-Trainer Frank Kaspari das Team betreuen.

Nach dem Wirbel um seine Kurzreise nach Mallorca wolle der 41-Jährige "die Zeit nutzen, um die Ereignisse gemeinsam mit der Familie zu verarbeiten", teilte der Fußball-Zweitligist mit. Paderborn empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) den vom Abstieg bedrohten 1. FC Nürnberg.

Kwasniok war zu Wochenbeginn auf Mallorca in Gewahrsam genommen worden - angeblich wegen des Vorwurfs eines sexuellen Übergriffs, wie die "Mallorca-Zeitung" und die spanische Zeitung "Ultima Hora" zuvor berichtet hatten - und wenig später ohne Auflagen wieder entlassen worden. Am Donnerstag war er nach Deutschland zurückgekehrt.

Zu den Gründen werde der Verein keine Stellungnahme abgeben, hieß es. "Selbstverständlich haben alle Beteiligten den Wunsch, dass sich die Ereignisse schnellstmöglich aufklären. Für uns gilt auch nach dem Austausch mit Lukas Kwasniok weiterhin die Unschuldsvermutung", sagte Präsident Thomas Sagel.

SC Paderborn will Zusammenarbeit fortsetzen

Eine Trennung von Kwasniok sei trotz der Vorfälle kein Thema, betonte der Klub. "Der SC Paderborn bekräftigt den Wunsch, die erfolgreiche Zusammenarbeit in der vertraglich vereinbarten Form fortzusetzen", hieß es in einer Mitteilung.

Nach der Rückkehr nach Deutschland hatte Kwasniok das SC-Präsidium dennoch gebeten, seine Aufgaben im Saisonfinale auf andere Schultern zu verteilen. "Die Interessen des Vereins stehen für mich an erster Stelle. Zudem brauche ich jetzt Zeit und Raum, um die Ereignisse zu verarbeiten und im Familienkreis zu besprechen", sagte er.

Focus liegt auf dem letzten Saisonspiel

Gegen Nürnberg wird Co-Trainer Frank Kaspari das Team betreuen. "Unter diesen Umständen gibt es da keine Vorfreunde", sagte Kaspari, als er Kwasniok am Freitag auch auf der Pressekonferenz vertrat: "Aber es ist Teil meines Jobs, dass man die Vertretung übernimmt, wenn der Trainer mal nicht da ist."

Für die Spieler sei das Ganze "natürlich keine alltägliche Situation. Da war das natürlich ein Thema. Aber nachdem Lukas heute zur Mannschaft gesprochen hat, hat sich die Sache wieder gelockert. Die Mannschaft hat jetzt einen anderen Eindruck und jeder für sich kann damit arbeiten. Die Jungs sind gefestigt genug, dass sie den Fokus auf das Spiel nicht verlieren", so der Co-Trainer zwei Tage vor der Partie gegen den Tabellen-15.

Quelle: sid/red