Neuer Abschnitt
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Dass der 61-Jährige nach drei Jahren im Amt aufhören will und ein entsprechendes Vertragsangebot ablehnte, scheint vor allem daran zu liegen, dass die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat der Fortuna nicht so läuft, wie Röttgermann sich das vorstellt.
Sportlich steckt die Fortuna in der Krise
"Das mir vom Aufsichtsrat erläuterte Vorstandskonzept hat in mir nicht die Überzeugung auslösen können, dass dies geeignet ist, die anstehenden Herausforderungen, der sich die Fortuna zwangsläufig gegenübersehen wird, zu bestehen", begründete Röttgermann in einer Vereinsmitteilung vom Samstag seine Entscheidung.
Sportlich sieht die Situation bei der Fortuna derzeit alles andere als rosig aus. Nach 18 Spieltagen trennen den Traditionsclub in der 2. Liga lediglich drei Punkte von der Abstiegszone. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga 2020 und der vergangenen Spielzeit, in der die Fortuna lange um den direkten Wiederaufstieg mitgespielt hat, ist das ein tiefer Fall.
Röttgermann übte schon 2021 massive Kritik am Verein
Ein Absturz, den Röttgermann in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat nicht stoppen zu können glaubt. "In den letzten Wochen und Monaten ist deutlich geworden, dass es offensichtlich sehr schwierig ist, eine breite Meinungs- und Willensbildung im Aufsichtsrat auszulösen und für dringende - auch personelle - Weichenstellungen eine ausreichende, qualifizierte Mehrheit zu erreichen", sagte Fortunas Vorstandsvorsitzender.
Die Chemie zwischen Röttgermann und dem Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Björn Borgerding hatte bereits in der vergangenen Saison gelitten. Im Mai 2021 hatte Röttgermann in einem Interview massive Kritik an der Arbeit im Verein vor seiner Zeit geübt und einen Entwicklungsstau von rund 15 Jahren beklagt. Das veranlasste den Aufsichtsrat dazu, ein offizielles Statement abzugeben, in dem es hieß, dass Röttgermann "entstandene Irritationen" durch seine Äußerungen in der Öffentlichkeit bedaure.
Klaus Allofs als Nachfolger im Fokus
Danach, so hieß es damals, wollte man weiter an einem Strang ziehen, "um das Beste für unseren Verein zu erreichen". Dieser Strang scheint nun kein Jahr später im kommenden April zu enden.
Als Nachfolger steht der frühere Fortuna-Profi Klaus Allofs im Blickpunkt. Das 65 Jahre alte Vorstandsmitglied soll nach Informationen der "Rheinischen Post" allerdings nicht als Vorstandsboss zur Verfügung stehen, sondern möchte lieber die Alleinverantwortung für den sportlichen Bereich übernehmen.