Niederrhein-Pokal: RWE oder Bocholt - Wer folgt Oberhausen ins Finale?

Stand: 27.03.2023, 21:29 Uhr

Nach zuletzt vier Partien ohne Sieg trifft Rot-Weiss Essen am Dienstag im Halbfinale des Niederrhein-Pokal auf Regionalligist 1. FC Bocholt. Gesucht wird der Finalgegner von Rot-Weiß Oberhausen.

Drittligist Rot-Weiss Essen ist in der Liga auf Formsuche. In den letzten vier Spielen sprang für die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski ein einziger Zähler heraus. Der Abstand auf die Abstiegsränge ist auf fünf Punkte geschrumpft.

1:3-Niederlage gegen Wehen

Zuletzt verlor RWE vor den eigenen Fans 1:3 gegen den Aufstiegsaspiranten Wehen Wiesbaden. "Das war eine bittere Niederlage. Wir haben einfach zu wenig Konsequenz und Zielstrebigkeit gehabt", sagte Dabrowski nach dem Spiel bei MagentaSport.

Ausruhen und sich voll auf den drohenden Abstiegskampf in der 3. Liga fokussieren kann sich RWE aber erst einmal nicht. Am Dienstag (19 Uhr) ist Essen im Halbfinale des Niederrhein-Pokal zu Gast beim 1. FC Bocholt.

Auch Bocholt steckt im Abstiegskampf

Der Regionalligist steckt mit zwei Punkten Vorsprung auf die gefährliche Zone noch tiefer drin im Abstiegskampf als RWE eine Liga drüber. Am Samstag verlor Bocholt 1:2 gegen Preußen Münster.

"Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber wurden am Ende nicht belohnt. Dementsprechend enttäuscht waren wir", wird Bocholts Trainer Marcus John bei "Reviersport" zitiert. Gegen Essen erwartet der 48-Jährige ein "ähnliches Spiel wie gegen Münster. RWE möchte vielleicht noch ein bisschen dominanter auftreten."

Den Druck sieht John ganz klar beim Gegner: "Die Lage in Essen ist ernster. In der Liga läuft es nicht mehr rund und RWE darf sich keinen weiteren Ausrutscher erlauben, damit die Stimmung nicht ins Negative kippt. Wir erwarten deshalb ein hoch konzentriertes und motiviertes Team von Rot-Weiss Essen."

Viel Essen-Identität bei Bocholt

Vor allem für fünf Spieler des Regionalligisten wird die Partie zu einer ganz besonderen. Kevin Grund, Jeffrey Obst, Marcel Platzek, Gino Windmüller und Sascha Voelcke (aktuell ausgeliehen) haben Essener Vergangenheit.

Allerdings stehen hinter den Einsätzen von Gino Windmüller, Sascha Voelcke und Marcel Platzek noch große Fragezeichen. "Bei Platzek würde ich die Chancen auf 60 bis 70 Prozent beziffern. Bei den anderen beiden ist das eine Fifty-Fifty-Sache", sagte John. Der 32 Jahre alte Stürmer, der zuletzt mit einer Grippe flach lag, hat in 266 Spielen für Rot-Weiss Essen 85 Tore erzielt und weitere 55 Treffer vorbereitet.

Marcel Platzek (m.) und Kevin Grund (r.) im Trikot von RWE | Bildquelle: imago images/Beautiful Sports

"Natürlich kribbelt es. Für uns sind es auch nur noch zwei Spiele bis in den DFB-Pokal. Da werden wir auch gegen Rot-Weiss unsere Chance suchen", sagt Platzek im Interview mit "Reviersport". Gute Aussichten auf einen Startelfeinsatz hat dagegen Abwehrspieler Kevin Grund.

"Es gibt bei uns keinen Freifahrtschein gegen den Ex-Klub. Aber durchaus einen Bonus. Und Kevin ist aktuell gut drauf", sagte Trainer John. Der 35-jährige Grund galt als echte Essener Identitätsfigur, lief in 326 Pflichtspielen für RWE auf und wechselte im Sommer 2021 nach zehn Jahren zum 1. FC Bocholt.

"Freuen uns auf einen tollen Pokalfight"

Doch bevor Bocholt den Drittligisten vor ausverkauftem Haus empfangen kann, muss die Arena noch auf Vordermann gebracht werden. Münsteraner Anhänger hatten am Samstag Schäden in den Gäste-WCs sowie auf der Gästetribüne hinterlassen. "Im Gästebereich unseres Stadions laufen unter Hochdruck Arbeiten, um am Dienstag eine sichere Gäste-Tribüne zu gewährleisten", wird der Verein zitiert.

Und auch der Platz im Bocholter Stadion ist renovierungsbedürftig. "Beide Mannschaften müssen mit dem Rasen klar kommen. Wir wollen ja auch lieber Fußball spielen, aber auf diesem Untergrund sind dann auch mal andere Tugenden gefragt. Wir freuen uns auf einen tollen Pokalfight", sagt Marcus John.

1. FC Bocholt gegen Preußen Münster - Die Highlights Sportschau 26.03.2023 01:13 Min. Verfügbar bis 26.03.2024 Das Erste