
Wegen Auflagen: 1. FC Kaan-Marienborn zieht sich aus Regionalliga zurück
Stand: 23.03.2023, 22:39 Uhr
Der 1. FC Kaan-Marienborn, derzeit Tabellenvierter der Regionalliga West, zieht sein Team am Ende der Saison zurück. Grund sei die Verschärfung der Lizenzauflagen durch den Westdeutschen Fußballverband (WDFV).
Die ab der Saison 2023/24 geltenden Auflagen stellten den Verein vor eine "unlösbare Hürde", hieß es am Donnerstagabend auf der Homepage des Klubs.
"Es war für uns eine ganz schwere und sehr traurige, aber am Ende leider alternativlose Entscheidung", zitiert der Klub den 1. Vorsitzenden Florian Leipold. "Der Westdeutsche Fußballverband hat uns mit der extremen und sehr plötzlichen Verschärfung der Lizenzauflagen die Grundlage genommen, um weiterhin in der Herkules Arena spielen zu dürfen."
Kein Umzug ins benachbarte Leimbachstadion
Ein Umzug ins Leimbachstadion in Siegen sei intern geprüft und diskutiert, dann aber verworfen worden. Der Umzug wäre "mit erheblichen Zusatzkosten" verbunden gewesen. Zudem wäre es eine hohe Belastung für den Rasen gewesen, auf dem auch die Sportfreunde Siegen ihre Heimspiele austragen. Die Sportfreunde, die Polizei und die Stadt seien aber kompromissbereit gewesen.
"Wir müssen leider erkennen, dass Vereine wie der 1. FC Kaan-Marienborn in der Regionalliga nicht mehr erwünscht sind", sagte Leipold. "In der Saison 2024/2025 sind überdachte Sitzplätze Pflicht. Spätestens dann wäre das Thema Regionalliga in der Herkules Arena vorbei. Warum eine Tribünenüberdachung wichtiger ist als ansehnlicher Fußball auf dem Platz - das müssen andere erklären", so Leipold weiter.
Trainer Nehrbauer "geschockt"
Durch den Rückzug des ersten Mannschaft aus der Regionalliga wird die Reserve-Mannschaft zum ersten Team. Diese spielt in der Kreisliga C.
Bisher hatte Kaan-Marienborn als Aufsteiger überrascht und hat als Tabellenvierter nichts mit dem Abstieg zu tun. Trainer Thorsten Nehrbauer, der den Klub in die Regionalliga geführt hatte, zeigte sich geschockt. "Die Nachricht habe ich auch erst am Donnerstag erfahren - so wie alle anderen Leute. Das war wirklich ein Schock. Ich bin fassungslos und muss die Neuigkeit auch erst einmal sacken lassen. Im Moment kann ich noch nicht viel zu der Situation sagen", sagte Nehrbauer dem "Reviersport".