
Regionalliga West Spitzenreiter
Preußen Münster: Mit Volldampf Richtung 3. Liga
Stand: 03.03.2023, 17:28 Uhr
Der Weg für Preußen Münster von der Regionalliga West zurück in die 3. Liga scheint geebnet. Das Team von Trainer Sascha Hildmann konnte jüngst sieben Siege in Folge feiern und führt die Tabelle elf Spieltage vor Schluss mit elf Zählern (und einem Spiel weniger als die direkte Konkurrenz) an.
Kein Team wies in der jungen Geschichte der Regionalliga West einen besseren Punkteschnitt auf, als Münster aktuell. Auch, weil die Preußen mit Köpfchen spielen. Elf der 63 Tore nickte Münster ein, eine Reihe weiterer Treffer entstanden im Strafraum-Dusel nach Standards oder Hereingaben.
"Wir besinnen uns da auf unsere Stärken. Wir schauen, dass wir mit unserer Körpergröße präsent im Strafraum stehen und das gewisse Näschen haben, um an der richtigen Stelle zu lauern", sagte Abwehr-Spieler Alexander Langlitz nach dem 4:0-Erfolg gegen Alemannia Aachen gegenüber "SPORTTOTAL" und nach einer Partie, in der alle vier Treffer nach einem Eckball fielen.
Köpfchen beweist das Team von Trainer Hildmann zusätzlich in der Kaderzusammensetzung. "Der sportliche Erfolg ist vor allem ein Resultat von geschaffenen Strukturen. Wir haben auf vielen Ebenen Grundlagen geschaffen, auf denen sportlicher Erfolg stattfinden kann", sagte Sportchef Peter Niemeyer in einem "RevierSport"-Interview.
Routiniers wie Dennis Grote, Kapitän Marc Lorenz oder Andrew Wooten, die über Jahre in den deutschen Profiligen aktiv waren, verleihen der Mannschaft Stabilität, Erfahrung und individuelle Klasse. Besonders wichtig in der umkämpften Regionalliga West, in der nur der Tabellenerste aufsteigt.
Bundesliga-Teams an Münster-Talenten interessiert
Gleichzeitig bilden gleich mehrere Youngster entscheidene Säulen im Team-Konstrukt. Allen voran Nicolai Remberg (22 Jahre), Spitzname "Rambo", und Henok Teklab, Spitzname "Dribbel-Floh" (24 Jahre). Remberg treibt als Mittelfeldmotor das Umschaltspiel der Preußen an, steuerte selbst bereits sechs Treffer bei und räumt im Defensiv-Spiel vor der Abwehr auf. So gut, dass er sich wohl bereits mit Zweitligist Holstein Kiel über einen Wechsel einig sein soll.
Flügelspieler Teklab hat mit seiner Tor- und Flanken-Gefahr (sieben Tore und neun Vorlagen) ebenfalls das Interesse höherklassiger Teams geweckt. Im vergangenen Sommer erkundigten sich wohl unter anderem Fortuna Düsseldorf und Greuther Fürth nach dem Flügelflitzer. Mit Innenverteidiger Niko Koulis (23 Jahre) und Defensiv-Mann Thomas Koc (24 Jahre) zählen zwei weitere junge Spieler zum Stammpersonal.
Nutznießer der Arbeit der Mittelfeldakteure und Flügelspieler ist oft das Stürmer-Duo aus Gerrit Wegkamp und Andrew Wooten. Die erfahrenen Zielspieler sammelten in dieser Spielzeit gemeinsam 27 Treffer.
Viel Fan-Unterstützung
Durchschnittlich knapp 7.500 Zuschauer sehen die Heimspiele im Preußenstadion. Eine Kulisse, die mehr als profi-tauglich ist. "Preußen Münster wird wieder anders wahrgenommen, die positive Resonanz ist überall spürbar. Das spiegelt sich dann auch in den außergewöhnlichen Zuschauerzahlen und der großen Identifikation der Fans mit ihrem Klub wieder", sagte Niemeyer gegenüber dem "RevierSport".
Trainer Hildmann pflichtet ihm bei: "Die Atmosphäre, die Stimmung, das hat mit vierter Liga nicht viel zu tun. Das macht einfach Spaß", sagte der 50-Jährige nach dem Sieg gegen Aachen gegenüber "SPORTTOTAL".
Zuletzt sahen die Preußen-Fans in der Saison 2019/20 Fußball in der Dritten Liga. Das könnte sich in diesem Jahr noch ändern.
Fortuna Köln gegen Preußen Münster - die Highlights
Sportschau. 26.02.2023. 01:43 Min.. Verfügbar bis 26.02.2024. Das Erste.