Madita Giehl von Borussia Mönchengladbach (Archivbild).

Gladbacher Frauen noch zwei Spiele vom Aufstieg entfernt

Stand: 08.06.2023, 12:59 Uhr

Die Meisterschaft in der Regionalliga West haben die Frauen von Borussia Mönchengladbach schon in der Tasche. Nun geht es gegen die SV Elversberg um den Aufstieg in die 2. Liga.

Nach dem Abstieg der zweiten Mannschaft des 1. FC Kölns ist mit dem FSV Gütersloh 2009 nur noch ein Klub aus Nordrhein-Westfalen in der 2. Bundesliga der Frauen vertreten. Doch es könnte zur neuen Saison noch ein zweiter Verein hinzu kommen: Borussia Mönchengladbach spielt in zwei Playoff-Partien gegen die SV Elversberg um den Aufstieg in die 2. Liga. Das Hinspiel findet am Sonntag (14 Uhr) in Gladbach statt.

Mit 51 Punkten aus 24 Spielen hatte sich die Borussia letztlich souverän die Meisterschaft in der Regionalliga West gesichert, mit sieben Punkten Vorsprung auf den VfL Bochum. In der Anfangsphase der Saison hatte es aber zunächst nicht danach ausgesehen: Nach sechs Spielen standen jeweils zwei Niederlagen, zwei Siege und zwei Unentschieden auf dem Papier. "Es war anfangs etwas holprig. Wir mussten uns mit dem neuen Trainer und dem System erst einmal einfinden", sagte Kapitänin Madita Giehl im "Fohlen"-Podcast des Vereins.

3:3 nach 0:3 in Bochum ein Schlüsselmoment

Doch das 3:3 beim VfL Bochum am 6. Spieltag sei ein Schlüsselmoment gewesen, erinnert sich Trainer Jonas Spengler. "In Bochum haben wir aus einem 0:3 ein 3:3 gemacht. Die Umstände waren vorher eher 'geht so", wir hatten etwa coronageschwächt nur eine Spielerin auf der Ersatzbank. Aber wir sind zurückgekommen, unsere Einwechselspielerin hat dann das 3:3 gemacht." Danach verlor das Team bis Saisonende nur noch ein Spiel.

Nach der letzten Spielzeit, in dem der Klub den Aufstieg verpasst hatte, sei mit Spengler ein junger Kerl gekommen, "der meint, er muss alles verändern - das war für die Spielerinnen erst einmal schwierig. Zum Beispiel, wenn die taktische Aurichtung ganz neu ist", so der Coach. Doch auch bei Rückschlägen sei es wichtig, seinem Konzept treu zu bleiben. "Dieses Jahr ist ein Paradebeispiel dafür, dass wenn man es selbst noch in der Hand hat, es sich lohnt, jeden Grashalm umzudrehen und dafür zu kämpfen."

Spielerinnen hinterfragen sich

Trotz des mäßigen Starts ließ sich die Mannschaft nicht aus der Ruhe bringen. "Es gab einen Zeitpunkt im Winter, wo wir uns gefragt haben: Warum lassen wir so viele Punkte liegen? Denn eigentlich dominieren wir, belohnen uns aber nicht", sagte Giehl. "Das hat geholfen. Wir sind dann ganz anders aufgetreten und haben kompakt als Team agiert." Zudem sei man durch das Beherrschen der Dreierkette variabler geworden und für die Gegnerinnen nicht so leicht zu berechnen.

Das Hinspiel am Sonntag findet im Borussia-Park statt, im Vorfeld wurden bereits mehr als 6.500 (kostenlose) Tickets abgesetzt. Für die Spielerinnen wird es ein Highlight. Viele von ihnen sind berufstätig und trainieren nach der Arbeit - manchmal auch dazwischen, wie Giehl sagt. Für die Kapitänin, die vor zwei Jahren mit der Borussia aus der 2. Liga abgestiegen war, werden es die beiden letzten Spiele im Borussia-Trikot sein, ihre berufliche Selbstständigkeit nimmt zu viel Zeit ein.

"Wir werden uns ganz normal taktisch einstellen. Vielleicht auch noch Videoanalysen machen. Der Klub will 2. Liga spielen und sich dort etablieren - und ich glaube, das ist auch möglich", so Giehl.