Kölns Mandy Islacker jubelt nach ihrem Treffer

Frauen: Der große Befreiungsschlag des 1. FC Köln

Stand: 01.04.2023, 10:17 Uhr

Mit dem deutlichen Sieg gegen den MSV Duisburg gelang den Frauen des 1. FC Köln am Freitagabend eine Art Befreiungsschlag. Die Abstiegssorgen sind aber - für beide Teams - noch lange nicht weg.

Von Olaf Jansen

925 lange Minuten hatte es gedauert - das große Elend der FC-Frauen. So lange waren sie in der Bundesliga zuletzt ohne eigenen Torerfolg geblieben. Eine elend lange Zeit, die furchtbar an den Nerven gezerrt und das Team des 1. FC Köln tief in den Abstiegsschlamassel der Frauen-Bundesliga manövriert hatte.

Am Freitagabend war es im Kölner Südstadion in der Partie gegen den Tabellennachbarn MSV Duisburg aber endlich vorbei. In der 16. Minute war es soweit: Die FC-Frauen durften vor 870 Zuschauern wieder ein Tor bejubeln.

Zawistowska bricht den Bann

Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte kombinierten sich die Kölnerinnen durch das Mittelfeld. Ally Gudorf spielte den Ball aus dem Zentrum in die Gasse zu Weronika Zawistowska. Die Polin war frei durch, umkurvte noch Duisburgs Torhüterin Ena Mahmutovic und schob zum 1:0 ein (16.). Es war der umjubelte Befreiungsschlag - nach 925 Minuten ohne Kölner Treffer.

Was so ein Schlüsselerlebnis bewirken kann, zeigte sich anschließend: Wie von einer Zentnerlast befreit trumpften die Kölnerinnen auf und ließen dem MSV mit druckvollem und endlich auch im letzten Drittel konkreten Angriffsfußball keine Chance mehr. Matchwinnerin war zweifelsohne Mandy Islacker. Die erfahrene Stürmerin erzielte gleich drei der vier Tore.

Selina Cerci - die Leidenzeit ist vorbei

Kölns Selina Cerci (m) kontrolliert den Ball.

Endlich zurück: Selina Cerci (m.)

Allerdings profitierte die Ex-Nationalspielerin auch von ihrer neu hinzugewonnen Sturmpartnerin. Nach fast einem Jahr Verletzungspause ist beim FC endlich auch Selina Cerci wieder mit an Bord. Die talentierte Stürmerin wechselte im letzten Sommer als eine der hoffnungsvollsten Torjägerinnen aus Essen nach Köln - tat dies aber mit einer schweren Kreuzbandverletzung. Nach gut zehn Monaten Reha ist sie nun endlich wieder fit und tut dem FC-Angriff mit ihrer präsenten Art und technischen Stärke natürlich gut.

Am Ende stand ein ungefährdeter 4:0-(3:0)-Sieg der dem Team neben dem neuen Selbstvertrauen auch einen gehörigen Satz in der Tabelle bescherte. Die Kölnerinnen sprangen mit nun 15 Zählern auf Rang neun der Tabelle, der MSV belegt jetzt mit 13 Punkten auf Rang elf den ersten Abstiegsplatz.

Nach Länderspielpause auf der Jagd nach dem Zuschauerrekord

Nach der Länderspielpause geht es am 23. April mit dem Zuschauerrekord-Versuch im RheinEnergie-Stadion gegen Eintracht Frankfurt weiter. Anfang Mai geht's für die FC-Frauen dann zunächst zum VfL Wolfsburg, bevor daheim das nächste Schlüsselspiel gegen den SV Meppen ansteht.

Die Duisburgerinnen haben das exakt gleiche Programm, treffen aber jeweils eine Woche vor den Kölnerinnen auf den jeweiligen Gegner.

Die Geschichte des Frauenfußballs in der Bundesrepublik ab 1950

Planet Wissen 20.01.2023 04:07 Min. Verfügbar bis 20.01.2028 WDR

Quelle: oja