Fortuna Köln: Frauen kritisieren Missstände

Stand: 09.06.2023, 08:29 Uhr

Die Frauen des SC Fortuna Köln haben in einem Statement Missstände und Ungleichbehandlung von weiblichen Teams in ihren Klubs angeprangert.

Am letzten Spieltag der Regionalliga West im Frauenfußball formierte sich der Protest. Die zwölf Teams hatten sich im Vorfeld abgesprochen und agierten gemeinsam. In den ersten 60 Sekunden nach dem jeweiligen Anpfiff verharrten sie auf der Stelle und ließen auch den Ball ruhen. Der Grund: Die Spielerinnen kritisieren vor allem Nachteile gegenüber Herren-Mannschaften in ihren jeweiligen Vereinen.

"Bevorzugung muss ein Ende haben"

Die Fortuna-Frauen forderten explizit ein "Ende der Bevorzugung der Herren-Teams insbesondere bei Platzzeiten". Wo das aufgrund städtischer Anlagen nicht vom Verein aus funktioniert, sollen die Stadtverwaltungen, die die Platzanlagen verwalten, weiterhelfen.

Weiter heißt es in dem Schreiben: "Wir wünschen uns eine größere Aufmerksamkeit auf den Webseiten der Fußballverbände und -vereine sowie in den lokalen Medien." Außerdem will man eine systematische Förderung der Talente erreichen. Angelehnt soll sie an das Prinzip der Nachwuchsleistungszentren bei den Herren sein.

Bisher kein Statement der anderen Beteiligten

Zum Abschluss riefen die Fortuna-Frauen, ebenso wie die elf anderen Vereine, die Beteiligten dazu auf, in Gesprächen über Lösungen nachzudenken. Eine Reaktion des Gesamt-Vereins Fortuna Köln oder der Stadt Köln auf die Protestaktion fehlt bislang. Auch der Westdeutsche Fußballverband als Ausrichter der Regionalliga West äußerte sich noch nicht zum Protest.