Thomas Gerstner

MSV-Frauen und die Mission Klassenerhalt: Gerstners fünfter Streich?

Stand: 14.09.2023, 11:37 Uhr

Für die Fußballerinnen des MSV Duisburg ist das Saisonziel in der Frauen-Bundesliga klar: Der Klassenerhalt steht über allem. Dass dieses Ziel erreicht wird, da glauben alle im Verein fest dran. Und das liegt vor allem an Trainer Thomas Gerstner.

Von Cora Lanzerath

Der 56-Jährige ist ein echter Profi in Sachen Klassenerhalt. Schon während seiner ersten Amtszeit in Duisburg von 2018 bis 2021 schaffte er es drei Jahre in Folge, die Zebra-Frauen in der Bundesliga zu halten.

Seit Anfang April ist Gerstner nun zurück beim MSV. Er übernahm das Traineramt von Walter Schneck, nachdem das Team nach zwei Niederlagen gegen direkte Konkurrenten auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht war. Und auch diesmal gelang es ihm noch, die Duisburgerinnen vor dem Abstieg zu bewahren.

Starke Defensive als Schlüssel

Er sei "ein sehr guter Motivator", lobte Torhüterin Ena Mahmutovic den Coach im Interview mit DFB.de. "Er hat genau an den richtigen Stellschrauben gedreht. Unter seiner Regie haben wir in sechs Begegnungen nur fünf Gegentreffer kassiert." Wenn die MSV-Frauen es schaffen, diese starke Defensive aufrecht zu erhalten, sieht es für Gerstner gut aus mit Klassenerhalt Nummer fünf.

Allerdings, fügte Mahmutovic hinzu, "würden wir den Klassenverbleib gerne etwas früher als in der vergangenen Saison klar machen, in der wir ja bis zum letzten Spieltag zittern mussten". Am Ende durften die Duisburgerinnen aber trotz einer 0:1-Niederlage im Bundesliga-Finale gegen Hoffenheim jubeln.

Schnelles Wiedersehen mit Hoffenheim

Am 1. Spieltag der neuen Saison gibt es nun das schnelle Wiedersehen mit den Kraichgauerinnen. "Wir müssen direkt voll da sein, um zum Start nicht direkt eine böse Überraschung zu erleben", forderte Mahmutovic, die sich mit ihren 19 Jahren bereits in den erweiterten Kreis der deutschen Nationalmannschaft gespielt hat.

Mit der von Bayer Leverkusen gekommenen Alexandra Emmerling hat das Gerstner-Team außerdem einiges an Erfahrung dazugewonnen. Die Mittelfeldspielerin, die bereits 82 Erst- und Zweitliga-Spiele in ihrer Vita stehen hat, ist eine von neun Neuzugängen.

Viele Stammspieler wurden gehalten

Mindestens genauso gefreut wie über die Neuen hat sich Gerstner über die Tatsache, dass er kaum eine Stammspielerin der vergangenen Saison abgeben musste. Lediglich Dörthe Hoppius und Marija Ilic haben sich eine neue Herausforderung gesucht.

Angeführt wird die Mannschaft in diesem Jahr gleich von drei Kapitäninnen: Yvonne Zielinski, Allie Hess und Abwehrchefin Vanessa Fürst wechseln sich beim Tragen der Binde ab. "Spanien hatte bei der WM wechselnde Kapitäne und ist Weltmeister geworden, wir wollen also dann jetzt Deutscher Meister werden", sagte Gerstner mit einem Augenzwinkern. "Nein, im Ernst: Wir wollen, dass auch jüngere Spielerinnen nachreifen und Verantwortung übernehmen. Auf diese Weise können sie jetzt eine Teilverantwortung tragen und in die Rolle hineinwachsen."

Und das Amt scheint sie zu beflügeln: Beim jüngesten 6:1-Erfolg im DFB-Pokal bei Regionalligist Arminia Bielefeld erzielte das Trio vier der sechs Tore. So kann es doch weitergehen.

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Planet Wissen 09.10.2023 04:07 Min. UT Verfügbar bis 20.01.2028 WDR