Köln gegen Duisburg: Zum Siegen verdammt

Stand: 29.03.2023, 13:41 Uhr

Abstiegskampf pur in der Frauen-Bundesliga: Beim NRW-Derby zwischen dem 1. FC Köln gegen den MSV Duisburg sind beide Teams zum Siegen verdammt. Anpfiff ist am Freitag um 19.15 Uhr im Kölner Südstadion.

Während bei den Duisburgerinnen vor der Saison als Aufsteiger, der wichtige Stammspielerinnen verloren hatte, der Klassenerhalt als einziges Ziel ausgerufen wurde, hatte man in Köln andere Ambitionen. Die waren durch einen guten Mittelfeldplatz in der Vorsaison geweckt worden sowie durch den großen Kaderumbruch.

Ein Dutzend Spielerinnen hatten den Klub verlassen, ein Dutzend Spielerinnen waren gekommen, darunter auch die Nationalspielerinnen Selina Cerci, die jedoch mit einem Kreuzbandriss aus Potsdam gekommen war und erst seit wenigen Wochen wieder auf dem Platz steht.

Zehn Ligaspiele in Folge kein Kölner Treffer

Inzwischen ist Ernüchterung am Geißbockheim eingekehrt. Mit zwölf Zählern steht der FC auf dem ersten Abstiegsplatz, einen Zähler schlechter als der MSV, der derzeit den rettenden Platz zehn belegt. Seit unglaublichen zehn Ligaspielen haben die Kölnerinnen keinen Treffer mehr erzielt.

Auch gegen Schlusslicht Potsdam (0:0) wollte der Ball nicht in des Gegners Tor. Die Konsequenz: Trainer Sascha Glass, der 2020 zum FC gekommen war, musste einen Tag vor der wichtigen Partie Werder Bremen gehen.

Bei der 0:1-Niederlage gegen den unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf stand interimsweise Sportchefin Nicole Bender-Rummler verantwortlich an der Seitenlinie.

Pleiten nagen am Selbstvertrauen

Wer auch immer kommen wird: Zu allererst wird der neue Trainer oder die neue Trainerin am Selbstvertrauen der Spielerinnen arbeiten müssen. Der letzte Sieg datiert aus dem Hinspiel gegen Werder - Köln ist also eine komplette Halbserie sieglos. Die Unsicherheit im Team ist groß, was auch bei der jüngsten Niederlage deutlich wurde. Ein schwerer Torwartfehler sorgte für das Bremer Siegtor, zudem erspielte sich der FC kaum Chancen.

Mit einer Niederlage gegen Duisburg wären die Kölnerinnen zwar noch nicht verloren, dennoch wäre es Gift für das angeknackste Nervenkostüm. Das weiß auch der MSV: "Wir können uns eine sehr gute Ausgangsposition für die kommenden Wochen verschaffen", sagt Trainer Nico Schneck vor der Partie und weiß, dass sein Team nicht nur drei Punkte gewinnen sondern es auch die Kölner Ausgangslage verschlechtern kann.

Schneck: "Angst vor Fehlern müssen wir ablegen"

Auch der MSV war mit zwei Siegen und acht Pleiten in den letzten zehn Partien nicht sonderlich erfolgreich. "In der Analyse und in den Gesprächen mit der Mannschaft haben wir festgestellt, dass zuletzt ein Stück weit die Angst vor Fehlern dabei war. Das müssen wir ablegen" so Schneck. Sein Motto lautet: Fehler aus Leidenschaft ja, aber nicht aus Angst.

Beide Teams spielen noch gegen den SV Meppen

Immerhin haben beide Teams den Klassenerhalt noch in der eigenen Hand, denn beide spielen im Mai noch gegen den SV Meppen. Der Aufsteiger steht wie Duisburg mit 13 Zählern gerade so über dem rettenden Ufer. Momentan sieht es so aus, als würden diese drei Teams den zweiten Absteiger hinter der abgeschlagenen Turbine aus Potsdam ausmachen.