Keven Schlotterbeck (l.) bejubelt seinen Last-Minute-Treffer in Berlin

Bochum bejubelt Punktgewinn: "Wir müssen die Euphorie mitnehmen"

Stand: 21.05.2023, 12:30 Uhr

Durch den späten Ausgleich im Spiel bei Hertha BSC geht der VfL Bochum auf einem Tabellenplatz vor dem Rivalen Schalke ins Saisonfinale kommende Woche. Die Ausgangsposition der Bochumer ist dennoch verzwickt.

Nach dem späten Ausgleich des VfL Bochum beim Auswärtsspiel in Berlin kannte der Jubel bei Bochumer Spielern und den 12.000 VfL-Fans im Olympiastadion keine Grenzen. Der Abstiegskandidat bejubelte den Punktgewinn beinahe wie einen Sieg. Durch das 1:1 (0:0) bei Hertha BSC blieben die Westfalen immerhin einen Punkt vor dem Rivalen FC Schalke 04.

"Es ist wichtig, alles in der eigenen Hand zu haben", sagte Bochums Torschütze Keven Schlotterbeck der Sportschau und versprach den Fans "eine Woche Voll-Attacke".

Schlotterbeck brachte die Ausgangsposition des VfL Bochum nach dem Kellerduell in Hertha BSC und dem damit besiegelten Gang der Berliner in die 2. Liga auf den Punkt: "Jetzt heißt es noch eine Woche Arschbacken zusammenkneifen und noch einmal alles rausholen, was nach so einer anstrengenden Saison noch zu haben ist. Danach können wir an der Castroper Straße alles abreißen, wenn wir die Liga halten", sagte der 26 Jahre alte Innenverteidiger nach seinem Ausgleichstreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit.

Der 1,89 Meter große Abwehr-Hüne köpfte den Ball nach einer Ecke doch noch ins Netz und sprang danach über die Bande und lief in die Kurve zu überschwänglichen Jubelfeiern vor den mitgereisten Bochum-Fans.

Schlotterbeck hatte schon wenige Minuten vor seinem Ausgleichstreffer die Chance zum 1:1, doch sein von Jean-Paul Boetius abgefälschter Schuss ging an den Pfosten.

"Wir haben bis zum Schluss dran geglaubt", sagte Bochum-Kapitän Anthony Losilla im Sportschau-Interview über den späten Ausgleich. "Heute haben wir gesehen, dass wir zusammen viel erreichen können." Der Franzose lobte seinen Mitspieler Schlotterbeck: "Schlotti hat das Tor überragend gemacht, stark geköpft. Er ist ein Spieler, der alles für den Verein gibt. Genau das brauchen wir."

Bochum-Trainer: "Nächste Woche gilt es"

Trainer Thomas Letsch vom VfL Bochum (vorne rechts) regt sich im Spiel bei Hertha BSC an der Seitenlinie auf

Auch Bochum-Trainer Thomas Letsch bejubelte den späten Punktgewinn und freute sich besonders über die Unterstützung der VfL-Anhänger: "Wir müssen die Euphorie mitnehmen. Was die Fans hier abgezogen haben, war sensationell", sagte Letsch am ARD-Mikrofon. "Wir haben es im Heimspiel in der Hand und das wollen wir nutzen." Andererseits betonte der 54-Jährige auch: "Wir haben einen wichtigen Punkt geholt. Aber wir haben noch nichts erreicht. Nächste Woche gilt es."

Bochum am letzten Spieltag gegen Leverkusen

Die Ausgangsposition vor dem letzten Spieltag birgt für den VfL Bochum Gefahren: Zwar können die Blau-Weißen aus eigener Kraft mindestens den Relegationsplatz zu erreichen. Doch Gegner Bayer Leverkusen hat die Europapokal-Qualifikation vor dem letzten Spieltag noch nicht sicher und dürfte beim Saisonfinale am Samstag (27.05.2023, 15.30 Uhr) dementsprechend motiviert im Ruhrstadion auftreten.

Die Konkurrenz der Bochumer, der FC Schalke 04 und der VfB Stuttgart, trifft dagegen zeitgleich auf Teams, für die beim Saisonfinale nicht mehr allzu viel auf dem Spiel steht: Stuttgart empfängt die TSG 1899 Hoffenheim, die den Klassenerhalt bereits geschafft hat, und Schalke tritt bei RB Leipzig an, das die Champions-League-Qualifikation schon sicher hat.

Quelle: red/dpa/sid