FIFA verhängt Transfersperre gegen 1. FC Köln

Stand: 29.03.2023, 21:14 Uhr

Wegen der Umstände bei der Verpflichtung eines U19-Spielers hat der Weltverband FIFA gegen den 1. FC Köln einen Transferbann verhängt. Der Klub legte Einspruch ein.

Die Rheinländer dürfen laut dem Urteil der "Kammer zur Beilegung von Streitigkeiten" der FIFA in den nächsten beiden Transferperioden keine Spieler verpflichten - also im kommenden Sommer und im Winter, weder national noch international. Das Urteil liegt dem WDR vor. Die Kölner kündigten am Abend an, beim internationalen Sportgerichtshof CAS in Berufung gehen zu wollen.

Alle Männer-Teams des FC betroffen

Obwohl es sich um keinen Transfer für die Profimannschaft handelte, betrifft die Sperre trotzdem alle Männer-Teams des Klubs.

Hintergrund der harten Strafe sind die Umstände der Verpflichtung von U19-Stürmer Jaka Cuber Potocnik. Den 17-Jährigen hatten die Kölner im vergangenen Jahr ablösefrei verpflichtet. Zuvor hatte seine Mutter den noch bis 2024 gültigen Vertrag aufgelöst, nachdem verschiedene Vereinbarungen angeblich nicht erfüllt worden seien.

FIFA verhängt offenbar Transfersperre gegen Köln Sportschau 29.03.2023 00:34 Min. Verfügbar bis 29.03.2024 ARD

Sperre für Potocnik, Zahlung an Ljubljana

Die Slowenen behaupteten, dass Köln den damals 16 Jahre alten Potocnik zum Wechsel angestiftet habe und der Vertrag einseitig ohne Grund gekündigt worden sei. Ursprünglich wollte der Klub sogar 2,5 Millionen Euro Ablöse.

Jaka Cuber Potocnik (Mitte/blaues Trikot) in der A-Junioren-Bundesliga-West. | Bildquelle: IMAGO/Herbert Bucco

Die FIFA-Kammer für die Beilegung von Streitigkeiten befand die Kölner des ungerechtfertigten Vertragsbruchs und der Anstiftung zum Vertragsbruch für schuldig. Köln soll zudem 51.750 Euro an Potocniks ehemaligen slowenischen Verein Olimpija Ljubljana zahlen.

Nachwuchshoffnung Potocnik wird zusätzlich ab sofort für vier Monate gesperrt. Der FC will beantragen, dass die Strafe bis zum endgültigen Urteil auszusetzen.

Der 1. FC Köln sei laut Urteil nicht in der Lage gewesen, "hinreichende Beweise für eine Entkräftung der Vermutungen vorzulegen". Die Kammer folgte der Argumentation Ljubljanas: Potocnik habe seinen gültigen Vertrag nur gekündigt, um in Köln zu unterschreiben - ein "schwerwiegender Vertragsbruch".

Zum Vorwurf der Anstiftung hieß es in der FC-Mitteilung, dass sich der Klub "in einer umfassenden Klageerwiderung verteidigt und Nachweise vorgelegt" habe, "die eine Anstiftung zum Vertragsbruch widerlegen".