Enttäuschte Spieler nach dem Schalker Abstieg.

Trotz und Tränen: Schalke steigt aus der Bundesliga ab

Stand: 27.05.2023, 18:40 Uhr

Die Hoffnung war vergebens, am Ende muss Schalke 04 wieder den bitteren Weg in die Zweitklassigkeit antreten.

Trotzig reckten die Schalker Fans ihre Schals in die Höhe, derweil saßen ihre geschlagenen Helden tief enttäuscht auf dem Rasen: Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis unterlag bei RB Leipzig mit 2:4 (1:2), der fünfte Abstieg der Vereinshistorie ist damit nicht mehr abzuwenden. Schalke folgt Hertha BSC auf direktem Weg in Liga zwei. 

Die Gelsenkirchener waren nach der Hinrunde mit nur neun Zählern eigentlich schon abgeschlagen. Der fünfte Abstieg von Schalke 04 nach 1980/81, 1982/83, 1987/88 sowie 2020/21 aus der Bundesliga war trotz starker Rückrunde mit 22 Zählern jedoch erst nach Abschluss des 34. Spieltags und der Niederlage in Leipzig fix.

Starke Rückrunde hilft nichts mehr

Trainer Thomas Reis hatte Ende Oktober die Nachfolge von Frank Kremer übernommen. Nach elf Spieltagen hatten die Schalker die Rote Laterne von Reis' Vorgängerklub VfL Bochum übernommen. Erst nach der Winterpause griffen allmählich die Maßnahmen des neuen Coaches - am Ende jedoch zu spät.

Der enttäuschte Schalker Trainer Thomas Reis: Sein Team steigt in die 2. Bundesliga ab.

"Wenn man die Rückrunde sieht, für die wir uns leider nichts kaufen können, aber die Art und Weise, wie wir auch heute zurückgekommen sind mit der Mentalität und dem Glauben daran, dass wir vielleicht auch noch etwas Unmögliches erreichen können, das habe ich auf jeden Fall gesehen", meinte der enttäuschte Trainer nach dem letzten Saisonspiel. Das Spiel sei ein Spiegelbild der Saison gewesen: "Wir haben den Abstieg nicht heute besiegelt."

Reis: "Haben den Abstieg nicht heute besiegelt"

Nach der Niederlage in Leipzig ging Torhüter Ralf Fährmann vor seinem Kasten langsam in die Hocke, er hielt sich die Hand vors Gesicht, um seine Tränen zu verbergen. Teammanager Gerald Asamoah lief über den Platz und versuchte, seine untröstlichen Spieler doch irgendwie aufzubauen. Reis ging in die Kurve und applaudiert den mitgereisten Fans.

Konrad Laimer (10.), Christopher Nkunku (19./90.+4)) und Yussuf Poulsen (83.) hatten mit ihren Toren für Leipzig auch die letzten Hoffnungen der Schalker auf den Klassenerhalt zerstört.

Doppelpack von Nkunku

Der Treffer von Marcin Kaminski (28.) und ein Eigentor von Willi Orban (49.) reichten den Königsblauen nicht, um noch den vorletzten Tabellenplatz zu verlassen. Nkunku schloss mit seinen beiden Treffern noch zu Bremens Niclas Füllkrug an der Spitze der Torjägerliste auf, beide trafen je 16-mal.

Auch Fährmann kann Rückstand nicht verhindern

Die Gastgeber übten in der ausverkauften Red Bull Arena vor 47.069 Fans gleich Druck aus. Den Blitzstart verpasste Timo Werner, der nach einem Pass von Laimer im gegnerischen Strafraum nicht mehr rechtzeitig an den Ball kam (3.). Doch Schalke hielt gut dagegen, lief die Leipziger immer wieder hoch an. Marius Bülter prüfte auf der anderen Seite RB-Keeper Örjan Nyland, der den Vorzug vor Janis Blaswich erhalten hatte (4.).

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Im Schalker Tor vertraute Reis im entscheidenden Saisonspiel auf den wieder genesenen Ralf Fährmann, der Alexander Schwolow ersetzte. Den frühen Rückstand konnte jedoch auch er nicht verhindern. Den Schuss von Dani Olmo wehrte Fährmann noch ab, Laimer musste anschließend nur noch einschieben. Wenig später ließ Nkunku gleich mehrere Gegenspieler stehen und erhöhte, vergab aber kurz darauf die Möglichkeit zum 3:0.

Hoffnung durch Slapstick-Eigentor

Die Gäste, die unter anderem auf das gelbgesperrte Duo Simon Terodde und Moritz Jenz verzichten mussten, ließ sich jedoch nicht entmutigen. Kaminski gelang nach einer Ecke per Kopf der Anschlusstreffer. Nach der Pause bot sich Schalke gleich die Gelegenheit zum Ausgleich: Die Gäste attackierten früh und kamen dank Dominick Drexler im Strafraum an den Ball, Marius Bülter traf den Pfosten, Orban lenkte den Ball schließlich ungelenk beim Klärungsversuch ins eigene Tor.

Schalke war im Anschluss weiter bemüht und hatte zunächst auch die Leipziger Vorstöße weitestgehend im Griff, ehe sich die Hausherren am Ende noch deutlich durchsetzten.

Quelle: red/sid