Schalke-Sportvorstand Peter Knäbel schreitet über das Gelsenkirchener Vereinsgelände

Schalke-Boss Knäbel will Revierderby "auf Augenhöhe"

Stand: 09.03.2023, 12:57 Uhr

Vor dem Revierderby gegen Borussia Dortmund hat sich die Stimmung beim abstiegsbedrohten FC Schalke 04 verbessert. Sportvorstand Peter Knäbel sprach im WDR-Interview über die Lage.

"Es atmet sich leichter." Der Mann, der da im WDR-Interview mal kurz durchpustet, heißt Peter Knäbel. Als Sportvorstand des stark abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 lastete zuletzt auch auf ihm besonderer Druck, der durch die positive Schalker Bilanz nach der Winterpause nun zumindest im Ansatz etwas nachließ.

Noch ungeschlagen ist S04 im Jahr 2023, holte vier Unentschieden und zuletzt zwei Siege über Stuttgart (2:1) sowie Abstiegskonkurrent Bochum (2:0). In das anstehende Revierderby gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) geht Knäbel deshalb zuversichtlich.

Knäbel will BVB "auf Augenhöhe" begegnen

Wenngleich der 56-Jährige im exklusiven WDR-Interview vor dem Derby zunächst auf die BVB-Qualitäten verweist. "Wir müssen die Dortmunder Stärken bremsen." Das Ziel sei der Borussia, die ebenfalls in der Liga in 2023 noch ungeschlagen ist, "auf Augenhöhe" zu begegnen. "Wir müssen von Anfang an klar machen, dass wir das Spiel mitgestalten wollen."

Peter Knäbel - Schalke ist ein Privileg

WDR 2 Einfach Fußball 09.03.2023 01:14:46 Std. Verfügbar bis 08.03.2025 WDR 2


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Abstriche bei den spielerischen Möglichkeiten gegen den BVB muss Schalke aber wohl machen, das weiß auch Knäbel: "Ich will jetzt nicht von Fußballkulturen sprechen. Aber es sind zwei unterschiedliche Ansätze. Beide werden versuchen, den eigenen Stempel aufzudrücken."

Der Sportvorstand erklärt mit Anspielung auf die eher kämpferische Schalker Spielausrichtung: "Wenn es ein Spiel auf unsere Art und Weise wird, dann wird auch die Wahrscheinlichkeit größer, dass wir es erfolgreich gestalten können."

Schalke war lange "emotional abgehängt"

Jedenfalls sei Schalke wieder "mittendrin" im Abstiegskampf, nachdem Schalke laut Knäbel lange auch "emotional ein Stück weit abgehängt" schien.

Dass überhaupt echte Hoffnung auf Zählbares im Revierderby besteht, ist auch der Arbeit Knäbels zu verdanken. Per Definition war er bereits als Sportvorstand schon ein vielbeschäftigter Mann. Doch seitdem er im Oktober 2022 auch die Aufgaben des demissionierten Sportdirektors Rouven Schröder übernahm, wurde der Kalender noch voller.

Knäbels Leih-Transfers helfen teils weiter

Viel Zeit verbrachte Knäbel mit dem Einfädeln von Wintertransfers. Und holte mangels finanzieller Möglichkeiten sechs Leihspieler – mehr war nicht drin. Dabei schlug immerhin Moritz Jenz (FC Lorient, zuletzt an Celtic Glasgow ausgeliehen) als Stabilisator der Innenverteidigung voll ein.

Auch Royal Antwerpens Sturm-Leihgabe Michael Frey, bisher noch nicht selbst als Torschütze in Erscheinung getreten, brachte zumindest frischen Wind - und bereitete das wichtige Tor Dominick Drexlers gegen den VfB Stuttgart vor.

Jenz und Frey werden nun auch gegen Dortmund Schlüsselrollen zukommen. Letzterem etwa beim aktiven Anlaufen: Kein Bundesliga-Team kassierte mehr Gegentore nach einem Ballverlust im Spielaufbau als Dortmund (elf).

Faktor Trainer: Schalke-Sportvorstand lobt Reis

Dass Trainer Thomas Reis die Mannschaft auf den BVB gut einstellen wird, dessen ist sich Knäbel sicher. "Es ist wohltuend, seine natürliche Art und Unerschrockenheit zu sein. Das tut Schalke gut. Auch nach den jüngsten Einschlägen, die wir zu verkraften hatten."

Ein Coach sei "immer das Symbol für eine gute Zukunft", wenn er erfolgreich arbeite. "Aber in unserem Fall jetzt besonders. Er passt aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Ruhrgebiet sehr gut. Auch, was die Nordkurve (Stehplätze der Ultras und weiterer lautstarker Anhänger, d. Red.) betrifft."

Quelle: jti