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Das größte Fußball-Stadion in Deutschland ist seit Samstag (04.04.2020) ein Behandlungszentrum im Kampf gegen das Coronavirus. Im Bereich der Nordtribüne des Stadions werden konkrete Coronavirus-Verdachtsfälle und Patienten mit entsprechenden Beschwerden versorgt. Der BVB hatte das Areal gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) dafür umgebaut.
Wenige Tests zum Auftakt
Am ersten Tag wurde das neue Angebot verhalten angenommen. Am Samstagnachmittag kamen nur vereinzelt Leute zur Nordtribüne, um sich dort auf das neuartige Coronavirus testen zu lassen. Seit diesem Wochenende steht das neue Behandlungszentrum bereit.
Das Behandlungszentrum befindet sich in der vierten Etage der Nordtribüne. "Der Zugang erfolgt über den Vorplatz des Stadions", heißt es in einer Mitteilung des BVB. Der Klub und die KVWL teilten dem WDR jeweils auf Anfrage mit, dass der BVB keine Miete verlangt.
Die KVWL hat für die medizinisch-technische Ausstattung gesorgt. Die Räumlichkeiten seien gut geeignet, insbesondere weil sie viel Platz böten, hieß es, auch im Hinblick auf Abstandsregeln. Man sei "sehr dankbar" über die "wirklich großzügige Geste des BVB", so die KVWL, die auch mit anderen Institutionen wie dem Deutschen Roten Kreuz kooperiert.
BVB: Stadion ist "ideal"
Das Stadion sei als Fixpunkt in der Stadt und wegen der guten Technik und Infrastruktur "der ideale Ort, um Menschen zu helfen, die potenziell vom Coronavirus infiziert sind oder über entsprechende Beschwerden wie Atemwegserkrankungen und Fieber klagen", erklärten BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Geschäftsführer Carsten Cramer die Idee hinter der Zweckentfremdung des Stadions. Zudem sei es "unsere Pflicht und unser Wunsch, alles in unserer Macht stehende dafür zu tun, dass diesen Menschen geholfen wird".
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Stadion ergänzt die Hausarztpraxen
Das Behandlungszentrum im Stadion ergänzt die bestehende hausärztliche Versorgung, um Coronavirus-Patienten und Verdachtsfälle außerhalb der Praxen qualifiziert zu versorgen. Gleichzeitig können so mögliche Infektionsketten unterbrochen werden, weil unnötige Kontakte vermieden werden.
Im Behandlungszentrum wird die Schwere der Erkrankung ärztlich eingeschätzt und entschieden, wie Patienten weiter betreut werden müssen. Das Behandlungszentrum ist täglich von 12 bis 16 Uhr geöffnet, eine vorherige Anmeldung ist den Angaben zufolge nicht notwendig.
Laut KVWL hat auch der FC Schalke seine Unterstützung angeboten. Gespräche über ein entsprechendes Corona-Behandlungszentrum in Gelsenkirchen würden derzeit laufen.
In der Fußball-Bundesliga ruht wegen der Corona-Pandemie noch mindestens bis zum 30. April der Ball.
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Stand: 04.04.2020, 17:10