Spitzenspiel in Dortmund: Befürchtetes Verkehrschaos bleibt aus
Stand: 03.03.2023, 22:32 Uhr
Für das Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig mussten Stadionbesucher am Freitagabend aufgrund eines Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr mehr Zeit für die Anreise einplanen. Das befürchtete Verkehrschaos blieb aber aus.
An "normalen" Spieltagen reisen etwa 30.000 der über 80.000 Zuschauer mit dem ÖPNV an. Die Dortmunder Stadtwerke DSW 21 hatten aber mitgeteilt, dass durch den Streik am Freitag bis zum Samstagmorgen alle Busse und Stadtbahnen stillstehen.
Viele Stadionbesucher gehen zu Fuß
Der BVB hatte seine Fans gebeten, möglichst früh zum Stadion zu reisen – und am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Schon am Freitagnachmittag gegen 15.30 Uhr Uhr machten sich Menschen zu Fuß auf den Weg, die Partie begann um 20.30 Uhr.
"Wir sind sehr zufrieden", sagte Polizeisprecher Joshua Pollmeier dem WDR. "Ein Chaos ist ausgeblieben. Die Menschen verhalten sich sehr besonnen, viele habe sich frühzeitig zu Fuß auf den Weg gemacht".
Auch bei der Abreise ging die Polizei von einer "normalen Lage" aus. Borussia Dortmund bat die Fans, sich Zeit zu lassen und Ruhe zu bewahren. Sie sollten demnach längere Warte- und Verweilzeiten einkalkulieren und auch an die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen denken.
Kleine Staus am frühen Abend
Auf den Autobahnen Richtung Dortmund bildeten sich nur am frühen Abend Staus, viele mit dem Auto Angereiste suchten bereits zu diesem Zeitpunkt nach einem Parkplatz rund um das Stadion. Anwohner berichteten, dass auch Autos in den umliegenden Wohngebieten geparkt worden seien.
Die DSW 21 erlaubte es während des Streiktages zwar, rund um das Stadion die Bus-Haltebuchten als Parkplätze zu nutzen. Das sei auch mit der Stadt abgesprochen, so dass niemand ein Knöllchen befürchten muss. Gleichzeitig entstanden so allerdings auch nur wenige zusätzliche Parkplätze.
Neben Fußball auch Messe und Comedy-Veranstaltung
Neben dem BVB-Heimspiel fand am Freitag zudem eine Motorradmesse mit ungefähr 20.000 Besuchern statt. Zudem gab es einen Auftritt eines Comedians mit ungefähr 4.000 Zuschauern in den benachbarten Westfalenhallen.
Den Reiseverkehr zum Stadion könne man auch mit Bussen von Fremdunternehmen nicht kompensieren, so Frank Fligge von der DSW 21. Wegen der deutlich größeren Stadtbahnen wäre das höchstens "ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt Fligge. Außerdem wolle man das Streikrecht der Mitarbeiter respektieren.
Auch Park-and-Ride-Angebote fallen weg
Von den Ausfällen waren auch die großen Park-and-Ride-Parkplätze an der Uni und am Gottesacker betroffen. Fans konnten dort zwar ihr Auto abstellen, es fuhren aber keine Shuttlebusse zum Stadion. Zu Fuß braucht man für den Weg vom Uni-Parkplatz gut 30 bis 40 Minuten.
Der BVB hatte Ticketinhabern von außerhalb geraten, mit der Deutschen Bahn, die nicht bestreikt wird, bis zum Hauptbahnhof zu fahren – und von dort den gut 40 Minuten langen Fußmarsch anzutreten.
Auch Pendler in Dortmund mussten umplanen
Durch den angekündigten Streik im Dortmunder Nahverkehr am Freitag mussten auch viele Pendler umplanen, die zur Schule oder auf die Arbeit fahren wollten. An normalen Tagen befördert die DSW 21 bis zu 175.000 Fahrgäste.