Als Aufsteiger hatte der VfL Bochum in der Vorsaison souverän die Klasse gehalten - als Tabellen-13. mit letztlich neun Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsrang. Die neue Spielzeit begann aber mit einer Niederlagenserie, Trainer Thomas Reis musste gehen. Unter dem neuen Coach Thomas Letsch liegt der Klub nun in Schlagdistanz auf das rettende Ufer.
Zwei Trainer - zwei Gesichter
Nach einem historischen Fehlstart mit sechs Niederlagen in Serie - darunter ein 0:7 zu Hause gegen Bayern München - wurde Trainer Thomas Reis nach einer 1:3-Pleite gegen Aufsteiger Schalke 04 am 12. September entlassen. Später zeigte sich Reis, der inzwischen den FC Schalke 04 trainiert, verärgert über die Begleitumstände seines Abschieds.
"Es gibt handelnde Personen beim VfL, mit denen ich nichts mehr zu tun haben will - weil sie sich nicht an Absprachen gehalten haben und ich zum Schluss der einzige war, der an den Pranger gestellt wurde. Daraus habe ich meine Lehren gezogen", sagte Reis.

Bochum jubelt über den ersten Saisonsieg gegen Frankfurt.
Unter dem neuen Trainer Thomas Letsch holte die Mannschaft bis zur WM-Pause aus neun Pflichtspielen fünf Siege, vier davon in der Bundesliga. Nach dem ersten Punktgewinn am 7. Spieltag (1:1 gegen Köln) unter Interimstrainer Heiko Butscher folgte am 9. Spieltag unter Letsch der erste Sieg (3:0 gegen Frankfurt). Auch ein 2:1 gegen den Spitzenreiter Union Berlin am 11. Spieltag gab neues Selbstvertrauen.
In den letzten beiden Spielen feierte Bochum mit einem 2:1 gegen Gladbach und einem 1:0 beim direkten Konkurrenten Augsburg zwei weitere wichtige Erfolge - beim FCA waren es zudem die ersten Auswärtspunkte. Dadurch ist der VfL als Tabellenvorletzter nur noch einen Punkt von einem Nicht-Abstiegsplatz entfernt.
Verstärkungen für die Defensive
Bochums Trainer Thomas Letsch hatte vor der Winter-Transferperiode Verstärkungen gefordert - vor allem für die Abwehr und das zentrale Mittelfeld. "Wenn alle fit sind, reicht es. Aber es wäre blauäugig, so in die Rückrunde zu gehen", sagte Letsch.

Keven Schlotterbeck.
Einen neuen Abwehrspieler konnten die Bochumer bereits zum Jahresanfang präsentieren. Innenverteidiger Keven Schlotterbeck, der beim Liga-Konkurrenten SC Freiburg nicht die gewünschte Spielzeit erhalten hatte (fünf Einsätze), wurde bis Saisonende auf Leihbasis verpflichtet. Der 25 Jahre alte Linksfuß bringt die Erfahrung von insgesamt 70 Bundesliga-Spielen mit.
Für das Mittelfeld wurde der kamerunische Nationalspieler Pierre Kunde Malong von Olympiakos Piräus bis zum Saisonende ausgeliehen - mit Kaufoption. Der 27-Jährige kennt die Bundesliga aus einer Zeit in Mainz (2018 bis 2021). "Er ist aufgrund seiner technischen und taktischen Fähigkeiten sowie seiner Dynamik und Robustheit ein Gewinn für unser Team", sagte Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian.
Abgegeben wurde dagegen Jannes Horn. Der Linksverteidiger, der seit seinem Wechsel vom 1. FC Köln im vergangenen Sommer für die Bochumer nur in drei Pflichtspielen zum Einsatz gekommen war, wurde bis Saisonende an den Zweitligisten 1. FC Nürnberg ausgeliehen.
Keine Zukunft mehr beim VfL hat Lys Mousset. Der Angreifer, der im Sommer ablösefrei von Sheffield United gekommen war und seitdem kein Pflichtspiel für Bochum absolvierte, konnte sein Talent nicht zeigen und leistete sich immer wieder Undiszipliniertheiten.
Inhaltsverzeichnis
- Ausgewählter Teil: Teil 1/2 - Teamcheck: Bochum geht mit neuem Mut in die Mission Klassenerhalt
- Teil 2/2 - Teil 2: "Der Trainer" und "Erwartungen an die restliche Saison"
Quelle: nka